Ich schreckte in der Nacht aus dem Schlaf. Jemand öffnete die Tür. 04:23 zeigte die Digitalur an. Ich rollte aus dem Bett und kroch drunter. „Huh? Rick ist nicht hier?“, hörte ich Philipp sagen. Mit wahrscheinlich rotem Kopf kam ich unter dem Bett hervor. „Was machst du unterm Bett?“, fragte mich Philipp sichtlich verwirrt. „Ich hab dich nicht so früh zurück erwartet, es ist mitten in der Nacht und meine Erbschaft hat mich gerade etwas paranoid gemacht.“ „Huch? Hat er dir so viel vermacht, dass du Angst haben musst?“, fragte Philipp und setzte sich auf sein Bett mir gegenüber. Ich vertraute ihm vollkommen mit diesen Informationen, also erzählte ich ihm was vorgefallen war. Zu sagen, dass mein Freund vom Umfang meines Erbes und meiner neuen doppelten Staatsbürgerschaft überrascht war, konnte man als weitere Untertreibung seines Jahrhunderts bezeichnen. „Mit dir wird’s aber auch nicht langweilig...“, fasste er das Ganze treffend zusammen, wie ich fand. „Willst du dich noch ein paar Stunden hinlegen? 15:00 ist ja schon wieder dein Heimflug.“, fragte ich nach. „Nah, wir können im Flieger schlafen.“, meinte er und stutzte. „Moment, mein Heimflug? Was ist mit dir?“ „O'Neil sagte ich soll im Land bleiben. Außerdem muss ich mich zusammen mit Spike in die Unterlagen einarbeiten, mich physisch auf meine baldige Grundausbildung vorbereiten... mit andern Worten, auf mich kommt viel Arbeit zu.“ Philipp nickte und neckte: „Jupp, den Sport zur Vorbereitung hast du nötig, mein Freund... sonst brauchst du für den Spott nicht zu sorgen.“ Zwar nahm er mit seinem Breiten lächeln jegliche Schärfe aus seinen Worten, dennoch konnten sie wahrer nicht sein. Ich seufzte und stimmte ihm nickend zu. „Wie bist du eigentlich so schnell wieder her gekommen?“ „Das war echt eine Abenteuerreise!“, rief er und brannte regelrecht darauf mir zu antworten: „Nachdem ich noch letzte Details mit Carter geklärt und etwas später zu Abend gegessen hatte, saß ich hinten in einer F-302 und sobald es unten dunkel wurde, flogen wir runter nach Nevada. So faszinierend der Wiedereintritt in die Atmosphäre in Filmen auch ist, und so viel ich selber drüber weiß, es hautnah zu erleben ist echt was anderes und ich bekam schon ein wenig mulmiges Gefühl im Magen. Zumindest ist der Pilot ganz brav und gesittet geflogen, also keine Kunststücke. Kotzbeutel wurden mir jedenfalls nicht vorher gegeben. Ich war kaum aus dem Jäger raus, da wartete auch schon eine dieser großen Transportflugzeuge, wie wir sie aus Filmen kennen. Wir waren nur zu dritt als Passagiere und ein paar Frachtkisten. War auch ne krasse Erfahrung... alles in allem. Mit dem Flugzeug ging's zu irgend einer Airbase hier in der Nähe und ein Fahrer hat mich kaum dass ich ausgestiegen war, hier her gebracht. Vom Militär war der aber nicht und ein Taxi auch nicht, also geh ich mal von nem Geheimdienstler aus.“ „Da hast du wirklich was erlebt!“ „Jo... man kann über das US Militär viel schlechtes sagen wenn man hinschaut, aber die Logistik ist schon erste Sahne. Ging absolut nahtlos!“ ich wollte schon etwas erwidern, stoppte aber und sah mich argwöhnisch um. „In Zukunft such ich nach Wanzen. Ich bin mir sicher dass Homeland oder CIA oder wer auch immer von unserer Seite gerade zugehört hat, dürfte nicht glücklich sein dass wir von streng geheimer Technologie in einem Hotelzimmer sprechen.“ Philipp verzog das Gesicht und nickte verstehend. „Ja, ich werd vorsichtiger sein in Zukunft... aber kannst du's mir verübeln? Das ist schon was, das erst mal da oben ankommen und sacken muss.“, sagte er und deutete kurz auf seine Stirn. „Ja, ich weiß was du meinst und ich denke auf mich kommt noch so einiges zu ehe ich wirklich wieder zur Ruhe komme.“ Philipp brummte nur verstehend. Dann sprachen wir noch ein bisschen über seine Pläne für die nächsten Tage, dann versuchten wir beide etwas zu schlafen. Doch nicht lange, da knurrte der Magen und wir gingen zum frühen Mittagessen. Spike fand uns in der Hotelgaststätte bei einem klassischen Amerikanischen Mittagessen. Wir plauderten gut eine Stunde, dann gingen wir zurück zum Hotelzimmer. Wir packten unsere Sachen und anschließend fuhr uns Spike zum Flughafen. Dort verabschiedete ich mich von Philipp und während er seinen Rückflug erster Klasse antrat, fuhren Spike und ich zu Johns Eigenheim im Marineviertel. Zwar war das keine offizielle Military Housing Area, doch lebten in dem Viertel von Baltimore so viele aktive und Ex-Marines, dass es einfach von den umliegenden Anwohnern so genannt wurde. Es war genau so, wie John es mir für die Mass Effect Fanfiction beschrieben hatte. Einstöckig mit geräumigen Keller und seiner Männerhöhle. An der langen Wand gegenüber der Tür hingen ein halbes dutzend Sturmgewehre, ein halbes dutzend Jagdgewehre, mehrere Pistolen, Langschwert, Katana, Wurfmesser, Tomahawk, und weiß der Geier wie der Totschläger ganz rechts heißt. Irgendeine Art Keule, aus Afrika vielleicht? Ich würde das Ding später mal googlen. Nachdem ich mich genügend mit dem Haus vertraut gemacht hatte, zeigte mir Spike den Weg zu seinem eigenen, dass tatsächlich nur ein paar Häuser die Straße weiter runter und um eine Biegung herum lag. Bei ihm redeten wir noch eine ganze weile und schmiedeten erste Pläne für die nächsten Tage. Noch am selben Abend machten wir Termine mit ein paar Top Fitnesstrainern aus und da ich keinen Führerschein hatte, organisierte mir Spike kurzerhand einen privaten Fahrservice. Mein Fahrer stand auf Abruf bereit. Reich sein ist echt was anderes. Irre, was in den Staaten alles möglich war, wenn man genug Asche hatte. Als Normalo hätte ich vermutlich Wochen warten müssen, bis wir einen Termin bei renommierten Fitnesstrainern bekommen hätte. So fuhren wir schon am nächsten Tag zu zwei verschiedenen im Ort. Der erste war ein Reinfall. Zwar war er zweifellos ein Profi doch nicht nur erforderten seine Dienste das vorhanden sein eines eigenen Studios im Haus, obendrein hatte er keinen Plan mich kurzfristig Fit genug zu machen, dass ich die Musterung in möglichst wenigen Wochen bestehen würde. Alles, was er vorschlug, war ein ernährungsplan und eine Vorraussicht mich in etwas mehr als einem Halben Jahr fit zu machen. Das reichte einfach nicht. Der zweite war dafür ein Volltreffer: nicht nur hatte er ein Fitnesscenter in seinem Gebäude, dass nach Spikes Meinung auch noch Extraklasse ausgestattet war, der Trainer hatte bereits ein paar Rich-Kids für genau meine Zielsetzung vorbereitet. Zwar meinte er, dass ein Monat machbar sei, aber sehr von meinem Willen abhinge, den straffen und intensiven Trainingsplan durchzuziehen. Mein Kommentar dazu war: „In der Grundausbildung werden die mich wahrscheinlich noch härter rann nehmen. Wenn ich das hier schon nicht schaffe, dann kann ich den Job gleich wieder vergessen. Also werd ich mich durchbeißen. Für meinen Bruder.“ Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewusst was für eine Tortur die nächsten Monate werden würden, ich hätte O'Neill angerufen und gefragt, ob ich als reiner Zivilberater auch ins Programm dürfte. Doch so begann schon am nächsten Morgen mein Sportprogramm.
Derweil in Deutschland traf sich Philipp mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder Tobias und besprach mit ihnen die ganze Sache. Jedenfalls so viel wie die NDAs die er unterschrieben hatte zuließen. Zwar waren seine Eltern und auch sein Bruder nicht besonders Glücklich, dass er die meiste Zeit des Jahres in den Staaten leben würde, doch wozu gab es Videoanrufe und Internet? Und wenn alle ihre Urlaube entsprechend legten, konnte man trotzdem ausreichend Zeit finden. Es würde also schon irgendwie gehen. Also machte Philipp einen Anruf bei Carter und bestätigte seinen Beitritt ins Programm. Von da an ging es recht Flott. Kaum eine Woche später waren Papiere und Flugticket eingetroffen, jedoch war es bis Weihnachten nicht mehr lang hin, weshalb er erst nach den ganzen Festtagen nach Nevada fliegen würde. Denn holy sh... waren wir beide geflashed, als wir erfuhren, dass sein neuer Arbeitsplatz nichts geringeres ist als Area 51! Natürlich nahm ich mir ein Wochenende kurz vor ende November, um mit Spike, der beruflich schon einmal mit John dort war, hinzufliegen und ein paar Häuser zu besichtigen. Wir machten bilder und Kameraaufnahmen und schickten sie Philipp zu. Der war ziemlich entsetzt, als er das erste paket erhielt. „Rick! Ich kann mir nie und nimmer ein ganzes Haus leisten! Nicht mal per Mietkauf oder zur Miete! Mein Gehalt ist gut, aber nicht so gut!“ „Du und John habt mir mehr als einmal ausgeholfen als es bei mir eng war. Jetzt kann ich mich endlich mal revanchieren. Sag mir einfach welches dir gefällt, ich kaufe es und du zahlst es dann einfach in niedrigen raten ab.“, sagte ich am Telefon. Es ging noch eine weile hin und her, doch schließlich gab er nach. Bei den Flügen, die ich bis Jahresende machte, wurde mir erst richtig bewusst wie groß die USA eigentlich wirklich war! Denn Spike schlug mir vor auch ein haus in Colorado Springs zu besorgen, sofern ich nicht das von John behalten würde immerhin war das Stargate Center ja dort im Cheyenne Mountain. „Mietwagen und hinfahren? Colorado ist ja der nachbarstaat, oder?“ Spike lachte und meinte: „Wenn du die nächsten 12 Stunden durch die Nacht fahren willst, können wir uns gerne einen Wagen kaufen, denn ich fahr bestimmt nicht noch mal zurück zum abgeben.“ „Das ist echt so weit?“, fragte ich überrascht nach. „Wow... also doch fliegen.“ Spike bekam Probleme mit Erinnerungen in Johns Haus in Colorado, letztendlich entschied ich mich jedoch dafür es zu behalten. Es war groß, der Garten war eine Wucht und wenn Philipp ins SGC gerufen wurde für ein Projekt, dann konnte er auch bei mir wohnen. Das sparte uns ein Haus. Spike versprach ich, dass er nicht einen einzigen Fuß auf Johns altes Haus setzen brauchte, wenn er das nicht wollte und ich stattdessen stets zu ihm rüber kommen würde, wenn wir beide in Colorado waren und etwas zu besprechen war, oder um einfach einen Nachmittag gemeinsam abzuhängen.
Die Tage verflogen schnell, denn mein Tag war erfüllt von physischen Training und englisch lernen. Denn zwar konnte ich fließend texte ins deutsche übersetzen, so groß war mein Wortschatz und Textverständnis, doch im Gespräch fehlten plötzlich die Worte und ich verhaute ständig die Zeitformen. Das nahm solche Züge an, dass, als Spikes Erholungsurlaub Mitte November abgelaufen war, General O'Neill ihn einfach kurzerhand abstellte mein englisch zu verbessern und meine physische Verbesserung zu überwachen und sicherzustellen. Mit anderen Worten hatte ich nun einen zweiten Sklaventreiber. Kein wunder also, dass ich in 8 Wochen gut 20 Kilo abspeckte und Muskeln hinzu gewann. Doch zwanzig Kilo runter waren deutlich zu sehen in losen Hautfalten und ich fühlte mich ziemlich unwohl in meiner Haut. Unintended Pun. Also ging es zwischen weihnachten und Neujahr unters Messer beim Schönheitschirurgen. Dank einer Spezialbehandlung der Reichen waren die Nähte nach kaum mehr als zwei Wochen wieder entfernt und ich vom Arzt und Trainer gesund und fit genug für das Basic-Training vom USMC freigegeben. Aufs Marine Corps basis trainig hatte ich bestanden. Denn wenn ich mir das Ganze schon antat, dann bitte schön richtig!
Währendessen war für Philipp am 2. Januar der große Tag des Umzugs gekommen. Zusammen mit seinem Bruder packte er in seiner kleinen 40 m² Wohnung die letzten persönlichen dinge in eine Umzugskiste. „Und du willst wirklich nicht mehr mitnehmen?“ fragte Tobias, als Philipp besagten Karton zuklebte. „Du hast die Bilder doch gesehen. Mein Haus ist voll möbliert. Mehr als meinen PC, Den Sack mit Kleidung und die paar Sachen in den zwei Kartons brauch ich also nicht.“, antwortete er und sie hörten von draußen einen LKW halten. „Das ist aber kein Umzugswagen, oder?“, meinte Tobias und machte den letzten Schritt zum Fenster. „Nein, das ist ein LKW vom Militär.“ Philipp stöhnte. „Ich hab gesagt ich brauch keinen LKW! Was ich mitnehme passt in einen Wagen.“ Dass die Militärs zu ihnen wollten, verdeutlichte die losschrillende Türklingel. Herein kamen zwei Soldaten, die eindeutig zum Möbelschleppen ausgerüstet waren, und eine blonde Offizierin in Dienstuniform mit Klemmbrett. „Mister Müller, was kommt alles mit?“ fragte sie sogleich eifrig, mit überraschend akzentfreiem Deutsch. „Nur mein PC und die Zwei kisten hier.“, antwortete er auf englisch, denn die beiden Schränke von Möbelpackern blickten bereits zur schrankwand und beratschlagten gerade auf englisch in wie weit die wohl zerlegt werden musste, um durchs Treppenhaus zu passen. Das hob drei paar Augenbrauen. „Nun, kann nicht sagen dass ich enttäuscht bin wenig zu schleppen heute morgen, Sir.“, scherzte der eine auf englisch und trat zu besagten kisten. „Was ist in den Kisten?“, fragte die Offizierin und Philipp listete alles auf. Alles wurde gewissenhaft auf dem Klemmbrett notiert, dann wurde noch von einem der Soldaten ein Fragile, dont throw, auf die Kiste geklebt und dann wurden beide Kisten und der Sack runter zum LKW gebracht. Dort wurden sie in eine Standartkiste gepackt diese mit Dämmmaterial aufgefüllt und auch mit besagten Warnhinweisen verziert. Auch der PC und Monitor wurden sicher in einer für elekronische Hardware vorgesehene Frachtkisten verstaut und alle beiden kisten auf eine Frachtpallette gestellt. Diese wurde dann mit Gurten fixiert und alles erledigt. Zuletzt wurde Philipp noch darauf hingewiesen, dass er für seine Geräte Adapter brauchen würde und dass alles bereits am 4. Januar bis spätestens 1500 Ortszeit an seine adresse geliefert werden würde. Dann verabschiedeten die drei sich und fuhren zum Militärflughafen mit ihrer Fracht. „Du sagtest zwar, dass dein Auftraggeber gut zahlt, aber vom US Militär war nicht die Rede!“, meinte Tobias schließlich leicht anklagend. „NDAs Brüderchen. NDAs.“ „Ich hoffe das ist es wert.“ „Wir werden sehen.“
Schon schade irgendwie das Philipp und ich uns nicht mehr persönlich sahen, bevor ich zum Basic Training aufbrach. Zumindest telefonierten wir so gut es ging. BT im Winter war, sagen wir mal eine Erfahrung, die ich wenigen wünschen würde und definitiv froh war nicht wiederholen zu müssen. „Ich meine, bei all meinen Recherchen dachte ich ich wüsste worauf ich mich einlasse.“, jammerte ich total erledigt in das Video Gespräch nach den ersten vier Wochen im Bootcamp. „Aber davon zu lesen und es selber zu erleben... der Satz hat nun eine ganz neue Bedeutung.“ „So schlimm?“ „ich wär gestern beim Schwimmtraining ohne meinen Schwimmpartner beinahe abgesoffen.“ „Ich dachte du kannst schwimmen?“ „Hab ich auch gedacht. Aber Schwimmbecken ist halt deutlich angenehmer als ein Fluss oder im meer. Schon gar nicht wenn man ohnehin halb tot vor Erschöpfung ist.“ „Guter Partner.“ Ich schnaubte und murmelte. „Der hat mich sicher nur rausgezogen, damit die Einheit keine Strafrunden laufen muss oder so. Weiß Gott dass ich den Jungs zur genüge mit meiner durchwachsenen Leistung und missverstandener Worte welche eingebrockt hab. Ich sag dir wenn der Sergeant am brüllen ist, dann kann man Sarkasmus von ernst gemeinter frage glatt nicht mehr unterscheiden. Bin mehr als einmal ins Fettnapf getreten. Dementsprechend beliebt bin ich hier.“ Ich seufzte und fragte um das Thema los zu sein: „Und wie läuft's bei dir?“ „Auch nicht besonders gut. Ich meine, ich hab zwar studiert, aber ich fühl mich hier ständig unterqualifiziert. Hier springen nur Leute rum, die mindestens ZWEI Doktortitel haben und echte Genies sind. Aber davon abgesehen sind die alle weitgehend okay, denke ich.“ „Klingt doch ganz gut denke ich.“ „Ja... jedenfalls werde ich bestimmt nicht noch mal über dein englisch lachen. An manchen tagen bin ich heillos überfordert, vor allem wenn die wie ein Wasserfall sabbeln und fachsimpeln. Aber es wird mit jedem Tag besser.“ „Na ist doch was!“, sprach ich aufmunternd und wusste in dem Moment nicht wen von uns beiden ich damit aufmuntern wollte. „Was kommt bei dir als nächstes?“ Meine augen funkelten sicher und ich schaffte ein müdes lächeln. „Waffentraining und dann Feldübungen. Jetzt wird es endlich interessant!“ Und so war es auch. Sowie furchtbar anstrengend und schlauchend. Überrascht war ich, als wir aus einer Geländeübung am Ende der Phase zwei kamen, und da neben dem Major, der das Bootcamp leitete niemand geringeres als General O'Neill stand. Wir formierten uns und meine Kameraden wunderten sich zweifellos was der General der Airforce hier machte und so amüsant fand. „Recruit Walker, vortreten!“, bellte der Sergeant und ich trat aus der hintersten reihe. Jacks Amüsement verschwand augenblicklich und wich besorgnis. „Auf ein wort, Recruit“, sagte Jack und ich folgte ihm ein stück abseits außer Hörweite. „Du siehst scheiße aus Rick.“, kommentierte er dann. „Ach nee echt? Wir waren zwei Tage im Gelände Jack.“ „Spike meinte du hättest abgespeckt aber so dünn...“ „Alles gut. Ich päppel mich an der Akademie wieder auf. Oder ist was vorgefallen?“ „Es hat sich tatsächlich etwas ergeben.“ „Oh?“ „Ja... noch nichts konkretes, aber vermutlich muss ich in ein paar Wochen und mir das ganze genauer anschauen. Ich will dich dabei haben, wenn es onkret wird. Deshalb bin ich gezwungen dich ein wenig durchzuwinken, wenn du verstehst.“ „Ich denke schon. Von wie kurz reden wir hier?“ „Zwei Wochen statt zwei Monaten. Du kommst direkt in die Abschlussklasse und es kann trotzdem sein, dass ich dich vorzeitig raushole, sobald der Trip steht.“ Ich verzog das Gesicht. „Also nur ziviler Berater statt Militärrang?“ „Den kann's immer noch geben. Beeindrucke die Ausbilder an der Akademie und es lässt sich sicher was aushandeln.“ Ich nickte verstehend „Also noch heute weiter zur Akademie?“ „Ja... verabschiede dich von deiner Einheit, dann fahren wir direkt zur Baracke für deine Sachen und dann fahren wir weiter zum Flughafen. Da trennen sich unsere Wege allerdings. Alles weitere erfährst du dann auf dem Flug. Mach's kurz.“ Ich nickte und ging zum Sergeant zurück und salutierte. „Well Sergean, rejoice! I am no longer your problem!“, versuchte ich zu witzeln. „Darf ich ein paar Abschiedsworte sagen?“ „Nur zu.“ „Nun, Jungs. Hier ist Endstation für mich.“ Waren die Jungs vor den letzten vier Wochen noch wenig gut auf mich zu sprechen gewesen, so hatte ich deren herzen durch meine Leistungen im Feld bewiesen und auch ein paar Freunde gewonnen. Dementsprechend laut viel der Aufschrei auf. „Was ist passiert?“ wollte Brian wissen und blickte in O'Neills Richtung. „Ich weiß auch nichts spezifisches. Doch anscheinend wird mein Einsatz wohl vorverlegt, also muss meine ganze Ausbildung beschleunigt werden. Wenn ich Glück habe zwei Wochen zur Auffrischung in die Offizierschule, dann direkt in den Einsatz. Sofern der nicht noch einmal ein paar tage vorgeschoben wird.“ „Das ist ungewöhnlich.“, kommentierte Carlos. „Normalerweise heißt es die Mühlen mahlen langsamer statt schneller im Militär.“ „Das ist die Situation jungs. Ihr habt ja nie gefragt warum ich hier bin. Vor einem Halben Jahr war ich noch kein amerikanischer Staatsbürger, sondern Europäer. Dort war ich bereits Offizier. Jedoch wollte man mich nicht direkt im alten Rang übernehmen also: Bootcamp und Offiziersschule. Meine zukünftige Einheit braucht mich wohl eher als geplant also wird die ganze Sache nun beschleunigt.“ Den jungs gefiel das gar nicht aber sie verstanden meine ausrede. „Also, ich muss los. Passt auf euch auf und wer weiß? Wenn alles gut geht dient vielleicht einer von euch in einem Jahr unter mit oder unter mir?“, ich winkte zum abschied und ging.
Aus zwei Wochen wurde letztlich nur neun Tage und die waren eine Enttäuschung. Sicher, die hatten durchaus solide Strategien und auf dem Papier waren die sogar wirklich gut. Aber in der einzigen Übung an der ich teilnahm, stellte sich heraus, dass bereits hier in der Schule die Rivalitäten zwischen den einzelnen Zweigen des Militärs Probleme machten. Das nahm so krasse züge an, dass ich an jenem neunten Tag platzte. „Jetzt hör mir mal zu Fliegerass! Wenn die um Bombenabwurf in der Zone bitten, dann fragst du höchstens noch während des Fluges wie groß die bombe sein darf und nicht erst Mama wann du losfliegen darfst oder zu wem! Da draußen sterben gerade Amerikaner! Scheiß egal ob flyboys oder Froschmänner oder tank boys. Wir sind alle Amerikaner und jeder der stirbt weil ihr eure schwänze vergleichen müsst ist einer zuviel in meinem Buch also kommt in die Gänge und arbeitet zusammen!“ Zuerst war totenstille im Funk. Dann: „Walker ins Büro des Direktors.“ „Oh sh...“ kommentierte mein Kamerad treffend. Der Direktor war nicht erfreut über meine Reaktion. Gelinde gesagt. Doch glücklicherweise wurde ich durch den hereinplatzenden O'Neill vor weiteren Worten gerettet. „Büro des Direktors Rick? Kann man dich nicht alleine lassen?“, fragte er amüsiert, nachdem er mich erfolgreich mit ein paar floskeln aus dem Raum gebracht hatte im verwaisten Gang. „Was erwartest du wenn sich all diese angehenden Offiziere wie Kinder benehmen und kein Ausbilder eingreift? Ich hoffe im Center müssen wir nicht mit flyboys arbeiten die nicht mit Marines klar kommen und umgekehrt.“ „Wir haben die besten aus allen zweigen. Und man zählt nicht zu den Besten wenn das teamwork fehlt.“, antwortete er mir prompt. „Wo geht’s hin?“ „Zu den Eisbären.“ „Nordpol?“, fragte ich überrascht. „Südpol. Antarktica.“ „Da gibt’s Pinguine aber keine eisbären Jack.“, korrigierte ich ihn grinsend. „Kalt wird’s an beiden Polen. Hol deine Winterkleidung den rest kannst du hier lassen. Wir gabeln noch einen Freund auf.“
Der entpuppte sich zu meiner Überraschung als Philipp. Wir sabbelten auf dem längsten Flug unseres Lebens über alles, was die letzten Wochen passiert war. Und erst in dem Gespräch erfuhr ich was los war. Kürzlich wurden alle Mitglieder des Stargate Programms auf ein bestimmtes Genmerkmal getestet. Dabei hatte Philipp den bisher höchsten gemessenen Wert. Deshalb war er auf dem Flug dabei, weil das für das Forschungsteam dort von immenser Bedeutung war. Philipp war wenig begeistert nun für einige Wochen in der Kälte der Antarktis arbeiten zu müssen. Doch immerhin würde er zum ersten mal aktiv an Alientech arbeiten dürfen. Das machte die Aussichten deutlich erträglicher. Die letzte Etappe war ein Helikopterflug! Da wurde ein Kindheitstraum für mich wahr. „Was fliegen Sie egentlich alles, Major?“, wollte Jack vom piloten hören. „Apache, Blackhawk, Ospray...“, zählte der auf. „Ist ne ganz schöne ausbildung für Antarctica.“, kommentierte O'Neill. „Ist der einzige Kontinrnt den ich nie betreten habe.“ „Ist einer meiner ungeliebtesten Kontinente.“, erwiderte Jack. „Wieso?“, fragte ich nach und witzelte: „Hier gibt’s Pinguine und die sauberste Luft und das sauberste Wasser der ganzen Welt. Man muss es nur auftauen.“ Das sorgte für ein paar Lacher meiner drei mitfliegenden. „Noch zehn minuten. Also was erforscht ihr eggheads hier genau? Pinguine können es so weit drinnen ja nicht sein.“, fragte der Pilot. „Mein Kumpel hier ist ein Egghead ich bin keiner.“, antwortete ich. „Und was sind Sie dann?“ ich kam um eine Antwort herum, da gerade ein Funkspruch hereinkam: „An alle die sich im Anflug befinden: Melde Drohne die selbstständig Ziele erfassen kann Unverzüglich landen und Motoren ausschalten! Dies ist keine Übung!“ „Zu späte warnung! Festhalten!“, rief der Pilot und wir sackten nach rechts weg. Irgendetwas leuchtendes schoss am Fenster neben mir vorbei. Definitiv außerirdisch. Das war keine Drohne oder Rakete unserer Bauart. Mein Magen schlug Purzelbäume als wir erneut absackten um auszuweichen diesmal nach links obwohl Jack rechts befahl. „Lass ihn fliegen Jack, er weiß was er tun muss!“, tadelte ich und hielt nach der Drohne Ausschau. „Ich seh sie nicht!“ „dann runter! Wir müssen tiefer und ausweichen und dann sofort landen!“ rief ich während Jack offenbar das genaue gegenteil dachte und höher wollte. Zum glück für uns hörte der Pilot auf mich und ginf runter. Er hielt auf eine Bodenwelle zu,zog im letzen moment hoch und wir hörten einen Einschlag hinter uns. „Wie wärs Jetzt?“. Fragte Jack. „Jetzt ist gut!“, stimmte der Pilot zu und setzte auf. „Abschalten!“m befahl Jack. „Keine Zeit! Alle raus und weg vom Chopper!“, rief ich wir schafften es kaum hinten raus, da nahte schon die Drohne erneut. Diesml von vorne. Wir würden es nicht aus einem Explosionskreis schaffen. Doch glücklicherweise stürtzte die Drohne plötzlich ab und schlitterte über den boden auf uns zu, sie kam unmittelbar links vom Heli zur Ruhe. Der Pilot kam um seinen Heli herum gerannt und hielt auf der stelle an. „Was zum Teufel ist das?“ „Streng geheim.“, antwortete ich ihm und trat interessiert näher heran. Definitiv außerirdisch. „Sagen sie mal General, wieso werden wir immer beschossen wenn wir Sie treffen General?“, fragte Philipp. „Zufall.“ „Einmal ja, zweimal ist auffällig. Dreimal...“, sagte ich grinsend. „Beim dritten mal geh ich direkt in die andere Richtung wenn ich sie sehe, Sir.“, witzelte nun auch Philipp grinsend. Jack schüttelte nur amüsiert mit dem Kopf. „Liegen lassen oder auf die Rückbank damit?“, fragte ich und deutete auf die Drohne. „Fragen wir nach.“, entschied O'Neill und trat zurtür des heli und griff nach dem Headset. „Das war mal was anderes.“, meinte der Pilot. „Für mich nicht unbedingt.“, kam's von Jack und ich schnaubte grinsend. Nach dem wenigen was ich bereits übers Programm lesen und Spike mir erzählen durfte, war das eine gewaltige Untertreibung. „Nur ein weiterer Dienstag, was Jack?“ Der deutete mir nur an still zu sein und sprach dann leise in den Funk. Nach ein paar Sekunden sagte er zu uns: „Wir nehmen sie mit.“ Also hievten wir sie hinten rein und stiegen wieder ein. Dann flogen wir den rest zur Forschungsstation. Eine Kuppel und ein paar Kontainerbauten. Überraschenderweise war in der kuppel ein loch, also war die Drohne da wohl durchgebrochen. Als wir landeten kamen bereits ein paar leute auf uns zu und holten die drohne ein Soldat führte uns in die Kuppel die nichts anderes war als einige Gerätschaften ringsum und ein Aufzugsschacht in der Mitte. Wir betraten den Gitterkorb des Aufzugs und fuhren hinab. Offenbar war dort unten das eigentliche Labor tief im Eis. „Jack!“ Rief ein großer schlanker Mann mit kurzem dunklem, fast schwarzen Haar und brille. „Daniel!“, begrüßte ihn O'Neill und da machte es Klick: Das war also höchstwahrscheinlich Daniel Jackson der Archeologe von dem Spike gesprochen hatte und maßgeblich am Erfolg des Stargate Centers beteiligt war. „Netter Empfang!“ „Ich wars nicht!“, sagte der sogleich „wie hast du...“ „...es geschafft dass ich nicht vom Himmel gepustet wurde? Durch die brillanten Flugkünste von Major Sheppard hier.“, sagte er und deutete auf unseren Piloten, der so nun auch einen Namen hatte. War mir der beim Start entgangen, denn Philipp schien der Name nicht neu zu sein. Sheppard nickte nur und sah sich weiter staunend um. „Gehn wir doch zu dem Teil über wo du redest wie ein Wasserfall.“, sagte Jack und ich lachte leise. Offenbar nicht leise genug. „Rick mit mir und ihr beide: Nichts anfassen!“ „Ja sir!“, bestätigte Sheppard und Philipp rollte nur mit den Augen. „Weir ist hier.“ sagte Daniel „Und Sie sind?“ „Richard Walker.“ „Ah, Johns Adoptivbruder. Mein Beileid.“, sagte er und setze sich wieder in Bewegung, also folgte ich ihm. Wir betraten ein Zelt wo wir uns um einen Tisch versammelten. Daniel eine schlanke gut ausehende Frau mir kastanienbraunem Haar und ein Mann Anfang vierzig, schätzte ich, der dem Körperbau nach vermutlich ein Wissenschaftler war. „Ich denke die Ancients sind vor etwa fünf bis zehn millionen Jahren mit ihrer ganzen Stadt hier weg geflogen.“ „Mit ihrer Fliegenden Stadt?“, hakte Jack ungläubig nach. „Ja.“, bestätigte Daniel und es dauerte einen Moment bis ihm klar wurde, dass Jack ihm nicht glaubte. „Ist das so unglaublich? Dem wenigen nach was ich zeit hatte zu lesen, klingt das durchaus machbar für die fortschrittlichste Zivilisation der Galaxie.“, warf ich ein. „Verzeihung wer sind sie?“, fragte die Frau nach meinem Namen. „Richard Walker.“ „Mein Berater.“, sagte Jack schnell. „Rick, dass sind Doktor Weir, die Leiterin hier und Rodney McKay, der technische Leiter.“ Wir nickten einander zu und Daniel kam zum Thema zurück: „Er hat recht Jack. Eine Fliegende Stadt ist für die Ancients ein Klacks immerhin haben sie die Stargates erschaffen. Zutrauen darf man ihnen wohl alles.“ „Schön und warum sind sie dann weg?“ „Wir wissen dass sie von einer Seuche heimgesucht wurden. Vermutlich wollten einige in einer anderen Galaxie einen Neuanfang wagen. Wir wissen es nicht. Der Punkt ist; wir wissen wo sie hin sind! Pegasus!“ „Pegasus“ Wiederholte Jack erneut. „Eine Galaxie im Lokalen Cluster. Zweitnächste zu uns glaube ich, nur Andromeda ist näher, oder?“, sagte ich denn ich hatte mal für eine Si-Fi geschichte die ich schreiben wollte mal die galaxien um uns herum recherchiert. Das war aber schon eine weile her, deshalb war ich mir nicht vollkommen sicher. „Das ist richtig.“, sagte McKay verblüfft. „Sie sind nicht zufällig Astrophysiker?“ „Nein. Nur jemand der zu viel Si-Fi liest.“, antwortete ich leicht selbstironisch. „Gibt es eine Chance, dass wir ihnen nach all den Jahren noch begegnen?“, fragte McKay Jackson. „Nun wer weiß? Aber ist das denn nicht schon grund genug dass wir wissen wo sie ist?“ „Ich such schon seit Monaten Leute für diese Expedition aus Doktor.“, sagte Doktor Weir voller vorfreude und begeisterung. „Ich muss nicht überzeugt werden.“ Alle wandten sich wieder Jack zu dem endlich zu dämmern schien worum es hier ging. „Na dann... viel Spaß.“ „Ich fürchte es ist etwas komplizierter.“ „Zur Stromversorgung brauchen wir das Sedpe-em.“, sagte McKey „was?“ „ZPM“ wiederholte Daniel etwas deutlicher. „Er nuschelt ab und zu.“ „Tut mir leid.“, entschuldigte sich Jack schmunzelnd. „Die Energiequelle General die sie von Praklaushtaonas mitbrachten und jetzt unseren Outpost mit strom versorgt.“, erklärte McKay zu Jacks und meiner Information. Mit der Welt konnte ich nichts anfangen aber Jack anscheinend schon. Wichtig war jedoch eh nur das so ein ZPM offenbar eine art Batterie oder Generator war. „Ich habe herausgefunden dass es seine enorme Energie aus einem Vakuum entzieht das aus einem in sich geschlossenen bereich der Subraum stammt.“ „Da haben Sie gerade eine wunderbare erklärung vergeudet.“, sagte Jack weil er wohl noch weniger verstanden hatte als ich. „Die Antwort ist nein.“ „Jack, der Sprung in eine andere Galaxie benötigt sehr viel energie.“ „Ja ich weiß. Finde einen anderen Weg.“ „Es gibt aber keinen!“ „Glaubst du es gibt mehr von diesen Z-Dingern auf Atlantis?“ „Ja und wer weiß was noch alles! Wir reden hier von den Schöpfern der Gates!“ „Der mögliche Reichtum an Wissen und Technologie wird alles übertreffen was wir bisher mit Hife der Gates erfahren konnten.“, sprach Weir leidenschaftlich auf Jack ein. „nun, bei der enormen Menge an Energie, die die reise verschlingen wird, reicht's wohl kaum für eine Rückfahrt.“, wandte Jack ein und bewies dass er doch deutlich mehr verstand als er einem weiß machen wollte. „Ja das wissen wir.“, bestätigte Weir und fügte ebenso leidenschaftlich hinzu: „Aber viel größer als das Risiko ist der Nutzen für die Menschheit General. Deshalb geht jedes Mitglied meiner Expedition bereitwillig dieses Risiko ein.“ Mir entging nicht der besorgte Blick von McKay. Doch ich konnte nicht erkennen, ob es daran lag, ob er nicht hinter ihrer aussage stand oder ob Jack nun endlich grünes Licht gab. Da platzte Ein Mann in blauschwarzem Pullover herein. „Das müssen sie sehen! Schnell!“ und Schwupp, war er wieder raus. Wir warfen uns einen verdutzten blick zu und eilten ihm dann alle nach. Unterwegs bemerkte auch philipp, der mit einem Kollegen Sprach unsere Eile und folgte uns. Als wir ankamen lag Sheppard auf einem Liegestuhl, der voller Energie summte. „Ich sagte doch nichts anfassen!“, tadelte ihn Jack. „Ich hab mich doch nur hingesetzt!“ „Major! Wo befinden wir uns gerade im Sonnensystem?“, fragte ihn McKay und nach nur einem Kurzen Moment konnten wir über uns ein Hologramm unseres Sonnensystems sehen. „Bin ich das gewesen?“, fragte Sheppard nach. „Offenbar reagiert es auf sein Unterbewusstsein?“, fragte ich mehr nach als dass ich mir sicher war. „Ja, Sir. Das ist jedenfalls die Annahme.“ „Also gut raus da.“, sagte O'Neill und Sheppard lies sich nicht zweimal bitten. „Funktioniert das bei jedem?“, fragte ich McKay. „nur bei jenem die ein bestimmtes Gen haben.“ „Also jene wie du Philipp.“ meinte ich über die schulter und alle drehten sich zu ihm um. „Ja, aber ich bin mir nicht sicher ob ich da drauf sitzen will. Immerhin steuert der Stuhl die Drohne, die uns beinahe Abgeschossen hat und ich will nicht aus versehen eine Wiederholung auslösen.“, sagte er. „Du wurdest noch nicht getestet, oder?“ „Na dann setz ich mich mal gerade, dann wissen wir sofort Bescheid, oder?“, sagte ich und trat zum Stuhl. „Pft... die Wahrscheinlichkeit dass Ihnen das Ancient-tech activation gene inne wohnt ist verschwindend gering. Ein Zufall ist schon ein Zufall. Aber gleich zwimal? Das ist unwahrscheinlicher als ein Lottogewinn mit Jackpot!“, meinte McKay. Ich setzte mich und lehnte mich zurück. Der Stuhl sprang sofort an. Doch alle irrten sich. Da war nichts unterbewusstes. Es war als ob ich mit einer Fülle von Informationen geflutet wurde. Und irgendwie wusste ich was zu tun war. Systemcheck, Statusrapport. Dachte ich. Mit einem Schlag ploppten drei fenster auf. „Wir haben noch 16% Energie im Potentia.... keine Raketen im Schacht, ein block zur Nachproduktion. Keine Kälteschlafkammern aktiv. Population 0. 2 Besucher gegenwärtig.“ las ich vor. „Erstaunlich... sie können das lesen?“, fragte Daniel nach. „Ja wieso? Ist alles auf deutsch.“ „Ich seh da nur Ancient.“ „Ich seh auch deutsch.“, sagte Philipp. „Irgendwie schräg.“ „Sie haben einen zehn mal so hohen wert wie ich. Der Mann da muss einen ähnlichen wert wie Sie haben.“, meinte der Mann in Blau. „Faszinierend! Das müssen wir nachher gleich genau wissen. Ich hole ein Blutabnahmeset.“ „Woah langsam Spock!“, sagte ich. „Ich bin der Mann, der gerade mit einem Gedanken neue Drohnen produzieren und Ihnen auf den Hals hetzen kann!“ „Er hat angst vor Spritzen.“, erklärte Philipp belustigt. „Och kommen sie! Nur ein kleiner Pieks.“ „Viel spaß bei mir eine Vene zu finden.“, sagte ich. „Das ist jedes mal wieder eine Tortur. Ich hab mitleid mit einem Nadelkissen.“ „Spaß beiseite. Was war das gerade mit dem Drohnen nachprroduzieren? Das kannst du?“, fragte Jack. „Sekunde... ich muss was prüfen.“ Ich fragte geistig den Stuhl wieviel energie die Drohnenproduktion verbrauchen würde und wie viel für eine verbindung zwischen Atlantis und der Erde verbraucht werden würde. Nach kurzem Moment der berechnung erschienen zwei Zahlen auf dem mittleren Screen. „Ja, aber dann reicht die energie nicht für ein Portal in die Pegasusgalaxie. Du kannst aber nicht beides haben.“ „Was weiß der Stuhl über Atlantis?“, fragte Daniel. „Nicht viel brauchbares.“, sagte ich nach einem Moment. „Aber das wenige lässt mich deutlich spüren es ist das Risiko Wert, Jack.“ Der war nicht glücklich. „Gibt es irgendwo weitere ZPMs?“, fragte McKay. „Drei jack. Die beschädigte Datenbank sagt drei Potentia sind für den Betrieb von Atlantis notwendig, also ist anzunehmen, dass dort drei oder mehr zu finden sein könnten.“ „Die könnten inzwischen leer sein.“ „Unseres hier ist doch auch sehr alt und hat immer noch 16% Saft“, gab ich zu bedenken. „Ich finde wirklich wir sollten es wirklich auf freiwilliger Basis riskieren.“ alle hielten gespannt den atem an und sahen zu Jack. Ich erhob mich und der Stuhl fuhr runter. Ich blinzelte und gähnte. „Alles okay?“, fragte Weir besorgt. „Bin mir nicht sicher... vermutlich mentale auslaugung durch die intensivere Verbindung zum Stuhl?“ „Carson!“, sagte Weir und deutete auf mich. Blaumann hatte also nun auch einen Namen und führte mich zu seinem Arbeitsbereich. Nach einer weile, einer Blutabnahme und einem Kaffee ging es mir wieder besser. Als Carson meinte ich könne wieder gehen, da kam Jack in das Zelt. „Wir gehen.“, sagte er und machte auf dem Absatz kehrt. Ich nickte Carson zum Abschied zu und eilte O'Neill nach. Draußen stand auch Weir. „General, ich brauche ihn.“ „Tut mir Leid Doc, aber ich brauche Daniel hier.“ „Ich meine Mr. Walker.“ „Den müssen Sie selbst fragen ob er die militärische Leitung übernimmt. Ohne ihn gibt’s kein grünes Licht, Doc. Sie sagen dort sind Ancients. Aber nach was sagte Daniel? Fünf millionen Jahren? Da kann inzwischen alles mögliche in der Stadt sein oder sie von außen bedrohen. Wenn ich Sie da raus schicke will ich einen Militärexperten an Ihrer Seite wissen.“ „gut, als mein Stellvertreter! Wenn allen klar ist, dass dies eine Wissenschaftliche Expedition ist und keine militärische!“ „Klären Sie das mit ihm.“, sagte Jack und deutete auf mich. „Du würdest mir das gesamte Militär der Expedition unterstellen?“, fragte ich ihn. „Du sagtest selbst dass du Experte darin bist aus wenig das beste herauszuholen und John lobte dich in höchsten tönen. Also ja. Du bekommst die Chance.“ „Ich hatte eigentlich auf lange Sicht aufs Oberkommando über unsere Schiffe gehofft...“ „Admiral willst du sein? Da hättest du eher zur Navy gehen sollen als zu den Marines.“ witzelte Jack. Ich setzte zu einer Erwiderung an, als Weir sich räusperte: „Ich bitte Sie Mr. Walker: Wollen sie unter mir die Leitung über die Schutztruppe übernehmen? Ohnr Sie im Team bekomme ich kein grünes Licht und Sie haben die stärkste Verbindung zum Stuhl.“ „Was ist mit Mr. Müller? Der arbeitet bereits in ihrer Abteilung und hat sicher genauso hohe Werte, oder?“ Sie verzog das Gesicht. „Es ist ein One-way ticket und die Rückfahrt ist Ungewiss. Er sagt er muss sich das gründlich überlegen. Ich fürchte er wird ablehnen.“ „Und der Pilot? Sheppard?“ „Auch er hat abgelehnt. Lassen Sie mich nicht betteln.“ Ich seufzte. „Also gut. Mich hält eh nichts wirklich hier auf der Erde. Ich komm mit als ihr Stellvertreter, Doktor Weir und ich rede mal mit den andern beiden. Bis alles geregelt ist dauert es sicher noch ein paar Wochen. Genug Zeit um sich alles gründlich zu überlegen.“ Sie war so erleichtert dass ich annahm, dass nicht mehr viel gefehlt hätte und ich hätte mich in einer Umarmung wiedergefunden. „Vielen Dank! Sie werden es nicht bereuen!“sagte sie und eilte davon. Vermutlich um die gutenachricht zu verbreiten dass man grünes Licht hatte. „Abwarten... wir werden sehen wenn wir ankommen wie viele sich am liebsten wünschen sie wären am Abreisetag Krank gewesen.“, witzelte ich auf dem Weg zum Aufzug. „Wo ist Philipp?“, fragte ich auf halben weg den Aufzug rauf. „Der arbeitet doch jetzt hier.“ Da war ja was. „Dann muss ich entweder noch mal runter oder werde eine sichere Leitung für das versprochene Gespräch brauchen.“ „Bekommen Sie Richard.“ „Jetzt müssen wir erst einmal mit Sheppard reden. Das sind wir Weir schuldig.“ „Der andere bleibt hier, Sir?“ „Ja.“, antwortete Jack auf Sheppards frage. Erst als wir abhoben kamen wir ins gespräch. „Ich weiß das ist grade ziemlich viel auf einmal Major...“ begann ich. „Viel? Sir! Wir wurden von einer Alienrakete angegriffen und ich habe erfahren, dass ich eine Genmutation habe, die es ermöglicht, dass ich so ein ding steuern kann. Dann noch die sache mit Sternenreisen und fremden galaxien... das ist nicht viel, das ist ein Himalaya Gebirge!“ „Ganz genau. Es ist so gewaltig, dass daran beteiligt zu sein etwas so ungeheuer großes ist, dass es das Risiko Wert ist. Wer kann auf unserer Welt denn schon behaupten wirklich etwas zu bewirken? Wir handvoll die durch die Stargates gehen um neue Welten und neue Technologien zu entdecken. Ich bin mir sicher dass manche Neuerfindungen der letzten Jahre in Wahrheit nachbauten von alientech sind.“ „Warum sind sie Pilot geworden, Sheppard?“, fragte Jack mit einem irren gedankensprung. „Weil ich finde, dass jeder der nicht fliegen will hat sie nicht alle.“ „Wegen der Freiheit?“, fragte ich nach als mir eine Idee kam. „Ja, Sir.“ „Jedoch begrenzt die Luftdichte wie hoch sie mit ihrem Helikopter aufsteigen können. Es gibt also grenzen. Doch wenn sie sich dem Stargate Programm anschließen, gibt’s Raumschiffe, sheppard. Da oben zwischen den Sternen fliegen wir wahrhaft grenzenlos! Wollen Sie sich das wirklich entgehen lassen?“ Jack hatte anscheinend genug von Sheppards zögern. „Sie wären bescheuert wenn Sie nicht durchs Stargate gehen. Also wenn Sie mir nicht bis McMurdo zusagen, kann ich auf Sie verzichten!“ „Wenn es Ihnen hilft, ich hab mich bereits gemeldet und werde die militärische leitung auf atlantis übernehmen.“, sagte ich ihm. „Sie konnten sich so schnell entscheiden Sir?“ „Ich habe keine Familie und die paar freunde die ich habe arbeiten bereits im programm. Also ja. Das ganze war eine leichte Entscheidung. Und wenn ich ehrlich sein soll: Mein Leben lang habe ich darauf gewartet, dass mir mal einer sagt, dass er mich braucht. Weir hat das getan und es wirklich so gemeint, also hab ich zugesagt.“ Der rest des knapp 20 minütigen Fluges ging nahezu schweigend ab. Erst als wir landeten seufzte Sheppard und sagte: „Okay ich komm mit. Hier erwartet mich nur ein Posten am Arsch der Welt. Meine ehe ging kürzlich den Bach runter und von meiner sonstigen Familie fang ich besser gar nicht erst an...“ „Ein Neuanfang in einer andern Galaxie...“ „Hört sich verdammt verlockend an Sir.“ „Bis Sie sich im Center einfinden müssen vergehen noch ein paar Tage. Aber ich habe Ihre vorläufige Zusage für mein Militärteam?“ „Wenn ich was zum fliegen bekomme?“, fragte er zum Scherz nach. „Wir wissen nicht was auf Atlantis zu finden sein wird. Aber ich verspreche ihnen eines: Wenn wir was finden das fliegen könnte, dann haben Sie den garantierten Jungfernflug.“, sicherte ich ihm ernstgemeint zu und streckte ihm die Hand hin.. Er blickte mich kurz überrascht an und schlug dann grinsend in die dargebotene Hand ein.