„Ihr könnt mich doch hier nicht einfach zurücklassen! Ey, what the fuck?“, waren Philipps ersten Worte, kaum dass die sichere Verbindung stand. „Language please, i am not alone in the room.“, tadelte ich, konnte mein grinsen aber nicht ganz verbergen. „Ich vertrag die Kälte nicht! Ich sollte nur was testen und dann wieder mit heim fliegen! Ihr könnt mich hier ja nicht versauern lassen!“ „Schon gut, ich rede mit dem General, du brauchst mir nicht die Ohren langziehen.“ „Würde dir bei der Körpergröße aber stehen.“, kam's bissig zurück. Jeigs... da war jemand echt angefressen. Der Operator verriet seine Deutschkenntnisse, weil er schwer damit zu kämpfen hatte nicht zu lachen. „Pass auf dass ich nicht mit Pinsel und schwarzer und weißer Farbe bewaffnet bin wenn wir uns wieder sehen. Panda würde DIR gut stehen.“, warf ich zurück. Der Operator warf einen genaueren blick auf Philipp und es war um ihn geschehen. Er versuchte trotz seines unkontrollierbaren Lachanfalls Geräusche zu unterdrücken. Im Endeffekt klang er wie eine Katze im sterben. „You okay there or should i call for a medic?“, fragte ich trocken in seine Richtung. Enttarnt gab er den Kampf auf und lachte. „God! I'm dying! You two are pure commedy, Sir!“ „Wait until he really get's rolling.“, fügte ich hinzu und hoffte ich bekam das „rolling“ so betont wie beabsichtigt. Anscheinend verstand er die Anspielung, denn kaum hatte der sich halbwegs beruhigt, sorgte dies für den nächsten Lachkrampf. Ich wandte mich wieder Philipp zu und mein grinsen verschwand bei seinem Todesblick. „Rede du mit den Leuten dort, ich rede mit dem General. Notfalls organisiere ich dir eben aus eigener Tasche eine Rückreise. Direkt in die Staaten, oder nach Deutschland?“ Kurz war er verwirrt: „Wieso heim... oh... wegen des Einwegtickets? Da muss ich gar nicht erst nachdenken oder mit der Familie sprechen. Ich hab schon mündlich zugesagt, kaum dass ich auf dem Stuhl saß. Und Jackson erwartet eine ganze Stadt davon! Das muss ich einfach sehen! Was ist mit dir? Bist du dabei oder musst du noch nachdenken?“ „Ich muss nicht drüber nachdenken. General O'Neill hat Weir und mir praktisch die Pistole an die Stirn gesetzt und gesagt entweder gehe ich als Militärexperte mit oder niemand geht. Und sag ihr das nicht, aber bei dem Hundewelpenblick von ihr konnte ich nicht nein sagen.“ Aus irgendeinem Grund begann er breit zu grinsen, lies es aber unkommentiert. Was mich mehr verwirrte als ich mir anmerken lies. Ich hatte mit einem Witz gerechnet. „Also was ist? Nevada oder Frankfurt?“, fragte ich nach um zurück zum Problem zu kommen. „Was will ich in Frankfurt? Erfurt liegt näher doch Leipzig hat wenigstens Landebahnen lang genug für das, was über den Atlantik fliegt.“ „Also? Was nun? Nevada oder Leipzig?“ „So sehr ich die Hitze auch hasse, Nevada ist sinnvoller.“ „Gibt's überhaupt eine Temperatur die dir zusagt?“ „Ja, alles was zwischen 10 und 30 Grad liegt. Nevada gehört da nicht dazu!“ „Geht klar. Dann hören wir uns wenn du wieder in den Staaten bist, sonst muss ich hier wirklich noch nen Medic rufen.“
Nach einem Gespräch mit Jack war klar, dass er Philipps Rückflug in die Staaten veranlassen würde. Oder Treffender irgend eine andere arme Socke in Logistics und Human Resouces durfte sich darum kümmern. Ich jedoch flog direkt mit Jack zum SGC und durfte zum ersten Mal in die geheiligten Hallen. Denn bereits unterwegs im letzten Flieger war klar, dass wir uns mit einem Komitee treffen mussten. Laut Jack waren die nämlich nicht begeistert darüber, das er mich zum militärischen Leiter der Atlantis Expedition erklärt hatte, ohne sie zu fragen. In den Augen des Komitees hatte da jemand also seine Kompetenzen etwas überschritten. Zum Glück waren im entscheidenden Ausschuss drei der fünf Personen Generäle, und die schienen Jack alle zu kennen. „Woolsey... warum bin ich nicht überrascht.“, sagte Jack zur Begrüßung eines der Zwei Anzugträger. Einer der Generäle kam mir entgegen. „Du bist also der kleine Bruder von meinem Johnny.“, sagte er mich dabei kritisch musternd. „Ja, und ich vermisse ihn sehr. Ich hoffe ich bin nach der Sache hier berechtigt zu lesen was genau passiert ist und wie er gestorben ist.“ Mein Gegenüber seufzte und nickte. „Ja, ich werde ihn schmerzlich vermissen. Er war mein bester Kompanieführer bevor er zum Stargate Programm gewechselt ist. Er hat es hier geliebt und er hätte sich mit Händen und Füßen gewährt, wenn wir ihn nicht zur Unterstützung mitgeschickt hätten. Selbst wenn wir gewusst hätten, dass es seine letzte Mission werden würde.“ „Ja. Er hätte sich nur beide Beine und Arme ausgerissen bei dem Versuch das Jules dableibt, oder?“ Der General schnaubte amüsiert. „Scheint als hättest du wenig Zeit mit ihr verbracht, Richard. Jules hätte ihn nie alleine da raus gelassen.“ „Weihnachten 2010 war das einzige Mal, dass ich sie getroffen habe. Spike sah ich bei Johns Trauerfeier auch erst zum zweiten Mal überhaupt.“, gab ich zu. „Kommt hin. Etwa ab da fing es an, dass er beinahe jedes Mal wenn wir uns sahen, dich zu erwähnen und je mehr Zeit verging, desto mehr hatte er zu erzählen. Und jedes Mal wenn es um Strategie ging, wir eine OP vorbereiteten, da meinte er oft genug: „Besser wird es nicht... ich wünschte ich könnte Rick all das hier zeigen. Der würde sich locker was besseres aus den Ärmeln schütteln ohne groß nachdenken zu müssen.“ Glaub mir, dass hat einige Jungs von STRATCOM wirklich verärgert, erst Recht, als die nach gegraben haben und feststellten, dass du nur Zivilist bist.“ „Zu viel des Lobes. Ich weiß das ich gut bin. Ich hab dafür praktisch jedes Buch über Strategie gelesen, das vermutlich seit Sun Tzu geschrieben wurde. Jede menge Strategiespiele am Computer und in meinem Kopf für mein Autoren Hobby. Doch praktische Erfahrung? Die fehlt mir.“ „John traut dir genau das zu. Er hat sich bei General Hammond und mir wirklich bemüht dir einen Beraterposten im Programm zu besorgen. Vermutlich hat er geahnt, dass Hammond nicht ewig die Leitung haben würde und sogar gefürchtet, dass man das SG Command an einen Zivilisten übergeben wollen würde, wie ein gewisser Senator es kürzlich versucht hat. Er hatte wohl die Hoffnung es sei noch eine Weile hin und bis dahin hättest du genug Erfahrung gesammelt und den Respekt des Centers verdient, sodass es in deinen Händen gelegen hätte.“ „Das war vermutlich sein Plan. Doch geredet darüber hat er mit mir nie.“ „Was hätte er auch sagen sollen? Hey Rick! Ich will dass du mein Boss wirst in dieser Super-Geheimen Einrichtung für der sie uns erschießen wenn ich dir davon erzähle. Bist du dabei?“ „Wenn sie es so formulieren, Sir...“ „Nun, jedenfalls ist dieser Weg nicht mehr möglich. Doch John hat dir zugetraut das SGC zu beraten. Also wenn es nach mir geht, schmeißen wir dich direkt ins kalte Wasser nach Atlantis, was?“ Bevor ich etwas erwidern konnte rief Jack rüber: „Können wir anfangen?“ Also nahmen alle ihre Plätze ein. Mir ging auf, dass der Tisch nur fünf hatte, Jack und ich also davor stehen mussten. Woolsey erklärte, dass die ins Programm eingeweihten Staaten nicht begeistert waren, dass ein ziviler Berater hinzugezogen wurde um das Sicherheitspersonal der Atlantisexpedition zu leiten. Dabei war weniger ein Problem, dass ich ein Zivilist war, sondern dass Jack dies über aller Köpfe hinweg entschieden hatte. Genral Landry und Jack schafften es die zwei Anzugträger davon zu überzeugen, dass dies nicht absichtlich geschehen war, sondern sich alle erst noch daran gewöhnen müssen, dass jetzt ein Komitee eine Oberaufsicht über die Geschehnisse haben würde. General Braddock merkte an, da das nun geklärt sei, könne man sich doch nun dem eigentlichen Thema zuwenden ob ich für die Expedition der Richtige sei. Jack machte sofort erneut klar, dass er die Expedition nur durchs Center ließe, wenn ich das militärische Personal der Expedition leiten würde. Die beiden vom IOA, wie sich das frisch gegründete Komitee nannte, weigerten sich im Gespräch die Soldaten, die unter meinem Kommando stehen würden, als Solche zu bezeichnen. Es war immer von einem Sicherheitspersonal die Rede. „Darf ich wissen wie viele Männer Ihrer Vorstellung nach die ganzen Wissenschaftler beschützen sollen?“, fragte ich die beiden Anzugträger. „20 bis 40.“, antwortete mir Woolsey. „Und das ist die Größe des derzeitigen Sicherheitspersonals für Antarctica.“ „Ich denke Ihnen beiden ist die tatsächliche Situation nicht klar.“, sagte ich und erklärte ihnen warum 40 Mann zu wenig waren: „In einer perfekten Situation wählen wir die Adresse an, die Dr. Jackson uns gegeben hat und finden eine ganze Stadt voller Acients vor, die ziemlich begeistert sind uns zu treffen und uns nach ein paar Stunden oder Tagen wieder heimschicken und wir all die netten kleinen diplomatischen Sachen machen können wie eine Botschaft einrichten und ein kleines Team zum Informationsaustausch dort verbleibt. Doch genauso gut kann die Stadt auch verlassen sein oder gar von gefährlichen Raubtieren bewohnt. Vielleicht führt die Adresse auch nur zu einem Außenposten. Dann sind wir vielleicht auf unbestimmte Zeit abgeschnitten und müssen Teams durch weitere Stargates in Pegasus schicken um die tatsächliche Position von Atlantis zu finden. Das würde die Zahl derer verringern die im Camp zurück bleiben, um die Forscher vor allem zu beschützen, das vielleicht feindlich auf dem Planeten ist, auf dem wir stranden.“ „Das sind viele wenn und falls.“, merkte Woolsey an. „Richtig. Und genau dafür hat General O'Neill mich angeheuert.“, erwiderte ich. „Meine Spezialität ist es mit wenig Mitteln das Meiste zu machen. Und bei einer so ungewissen Situation sollten wir lieber übervorsichtig sein als unnötig die Leben unseres Expeditionsteams zu gefährden.“ „Was schlagen sie also vor, Mr. Walker?“ „Drei Platoons der Marines Expeditionary Forces sowie ein Heavy Weapons Platoon. Also eine volle verstärkte Kompanie. Und das auch nur, weil wir nach dem wenigen, dass ich bereits erfahren habe, sehr eingeschränkt sind, was die Anzahl von Personen und Material angeht, die wir in einem Rutsch durchs Gate schicken können. Mit meinen etwas mehr als 160 und Weirs vorläufigen 200 Wissenschaftlern sind wir fast 400 Männer und Frauen. Wir müssen also pro Minute 2 Personen und reichlich Equipment durch schleusen, oder uns geht der Saft aus. Womöglich haben wir sogar weniger Zeit als die vollen 38 Minuten für den Transfer. Wir werden das also im Vorfeld üben müssen.“ „Und das haben Sie alles während des Rückfluges bereits bedacht?“, fragte mich der andere Anzugträger erstaunt. Ich konnte ein schnauben nicht unterdrücken. „War ein langer Flug. Ich habe bereits eine recht konkrete Auswahl an Waffen und Munition die ich bevorzugt mitnehmen würde. Erste Rechnungen angestellt wie viel Proviant wir brauchen, was wir überhaupt essen werden. Denn alles leicht Verderbliche fällt weg. Hauptsächlich also Fertiggerichte. Mir schwebt ausreichend viele Säcke mit Gerste zur Aussaat vor. Denn die lässt sich leicht anbauen, und braucht nur 100 bis 130 Tage bis zur ernte. Also brauchen wir ausreichend Vorräte für etwas mehr als 4 Monate. Also besser für 5 Monate, falls wir zu schlechte Bedingungen vor Ort haben, oder aus anderen Grund einen höheren Verbrauch haben.“ Mit jedem Wort wurden seine Augen immer größer und das Grinsen der Generäle breiter. „Jedoch bedeutet das eine Menge mehr Gepäck, dass durchs Gate muss. Wir müssen Testen wie wir das ganze Material da schnellstmöglich durch bekommen, was wir machen, wenn auf der anderen Seite nicht genug Platz für alles ist. In welcher Reihenfolge unser Gepäck also durchs Tor geht, ist immens wichtig und muss entsprechend geplant und vorzugsweise getestet werden. Und das alles ist nur die Spitze des Eisberges an Vorabplanung und Arbeit, die vor mir liegt.“ „Ich denke wir verstehen jetzt, warum General O'Neill ihn haben will, oder?“, fragte ein grinsender Lieutenant General Hammond. „Zweifelos.“ Stimmte Zwo zu. Woolsey blickte unglücklich drein, nickte aber ebenfalls. Später behauptete Jack er habe sicher die Anweisung gehabt uns „Militärs“ eins auszuwischen und war unglücklich dass er dem nicht nachkommen konnte indem er meine Einsetzung blockierte. „Dann ist es einstimmig, dass Mr. Walker die Planung und Leitung über den militärischen Teil der Expedition erhält?“, fragte Braddock nach und so wurde es formell bestätigt. „Danke, aber das bringt uns zu einem Problem das wir besprechen müssen.“, sagte ich und hatte damit sofort Woolseys ungeteilte Aufmerksamkeit. „Wie ich schon sagte, brauche ich mehr Männer. Jedoch hat General O'Neill bereits klar gemacht, dass ich so wenig wie möglich Männer aus den aktiven SG Teams rekrutieren darf. Das heißt konkret, dass ich drei weitere Platoons rekrutieren muss. Die haben bestimmte Anforderungen, die sie für die Atlantisexpedition mitbringen müssen. Wir werden alle aus dem selben Bataillon rekrutieren müssen, sodass wir eine möglichst erfahrene und eingespielte Kompanie am Ende erhalten. Aber 160 Mann sollen sich ohne Probleme zu machen nicht nur einem, sondern mit Dr. Weir gleich ZWEI Zivilisten unterordnen? Das geht nicht gut aus. Deshalb brauche ich einen militärischen Rang, und der muss der höchste der Truppe sein.“ „Colonel Sumner führt meinen unterlagen nach, das würde sie zu was machen? Einem Brigadier General wie O'Neill?“, fragte Woolsey nach. „Richtig, aber das kommt nicht in Frage.“, bestätigte Major General Landry. „ Sie sind gerade einmal 28.“ „Alter spielt keine Rolle, General. Pennypacker war mit 20. der Jüngste und der jüngste Confed war 23.“ „Das war der Sezessionskrieg. Das lässt sich nicht vergleichen!“ „Wie wäre es dann mit 2. Weltkrieg? Der Mann, dessen Name mir gerade nicht einfallen will, wurde mit 37 Major General. Dietrich Peltz war mit 29 der Jüngste auf deutscher Seite.“, wandte ich ein. „Alter spielt keine Rolle, sondern die Befähigung und dass die Leute mir vertrauen, die ich anführen soll. Und dafür habe ich bereits einen Plan. Ein Kompromiss: Ernennen Sie mich hier und jetzt zum Brigadier General und behandeln Sie mich als solchen, sodass die Männer mich als solchen wahrnehmen. Über die nächsten Tage und Wochen werden wir sehen, wie die Männer über mich denken. Am Tag vor der Abreise werden Sie die Offiziere zusammen rufen und schlichtweg fragen, ob sie immer noch Bedenken mich bezüglich haben. Sollte das der Fall sein, dann können Sie mich gerne auf einen Rang herabstufen, den Sie für angemessener halten. Außerdem wäre es Schade wenn ich für nichts durchs Bootcamp gegangen wäre und bereits für die nächsten 30 Jahre unterschrieben hätte.“ Woolseys ganze Mimik strahlte über das gefundene Fressen. „Ich bin für ihren Kompromiss, Brigadier General Walker.“ „Ich stimme zu.“, folgte ihm Zwo auf dem Fuße. „Ich bin dagegen.“, sagte Landry. „Ich bin zwar dafür, dass Walker die Leitung hat, aber den General muss man sich verdienen.“, sagte Braddock entschuldigend zu mir blickend. „Ich bin also dagegen.“ „Ich hab zwar keine Stimme, aber ich will betonen, dass ich für den Vorschlag bin.“, sagte Jack, immer noch neben und ziemlich wortwörtlich hinter mir stehend. „Richard hier hat mein volles Vertrauen.“ Hammond schmunzelte und schien sich nach Jacks Worten zu entscheiden. „In nunmehr sieben ereignisreichen Jahren als Jacks Vorgesetzter habe ich gelernt seinem Urteil und Mr. Walkers Bruders Urteil zu vertrauen. Wenn beide also der Meinung sind, dass er diese Position verdient, dann hat er auch meine Zustimmung.“ Landry war nun alles andere als Glücklich als er verkündete: „Damit ist es Mehrheitlich beschlossen. Somit haben Sie Brigadier General Walker, den militärischen Oberbefehl über die Atlantisexpedition. Wir treffen uns am Abend vor der Abreise für eine endgültige Entscheidung erneut.“ Damit war die Sache entschieden, ich schaffte es mich zusammen zu reißen, bis ich alleine in dem mir zugewiesenen Zimmer war, ehe ich in lautstarken Jubel ausbrach. Erst am nächsten Morgen sah ich das Stargate, als mich ein LT nach dem Frühstück in der Kantine zu Jacks Büro brachte und mich durch den angrenzenden Besprechungsraum führte. Aus dem Augenwinkel hatte ich nämlich durch das Fenster eine seltsame metallene Farbe entdeckt und ich war neugierig. So sah ich also von Oben herab auf das Stargate. „Und?“, fragte Jack von der Seite nach meiner Meinung. „Die Stufen sind ein Problem.“, antwortete ich ohne mich umzudrehen. Jack schwieg einen Moment, sicher war er verdutzt, dann lachte er. „Das war definitiv nicht die übliche Reaktion.“ „Die wäre?“ „'Ich dachte es wäre größer' oder das Gegenteil: 'Man, ist das Ding groß!'“ „Groß genug für drei, vier Personen. Reicht, denke ich. Klar, größer und wir könnten Panzer durch schicken... Wurde eigentlich schon ein Panzerfahrzeug in der Größe entworfen, dass man es durch schicken könnte?“ „Es gibt tatsächlich Entwürfe, Sir.“, antwortete eine weibliche Stimme und ich wandte mich endlich zum Besprechungsraum um. „Jedoch müsste jedes Fahrzeug aufwändig über den Raketenschacht herabgelassen werden. Dazu wäre ein Spezialkran nötig. Kurz gesagt auf der Erde zu viel Aufwand.“ „Carter!Wie geht es Ihnen?“, grüßte ich, erfreut die Blondine wiederzusehen und wandte mich ihr zu. Sie trug wie Jack und ich eine grüne Uniform und schwarze Militärstiefel. Doch im Gegensatz zu uns trug sie noch eine schwarze Weste mit mehreren Taschen daran und trug einen Militärhelm unterm Arm. Sie salutierte und antwortete: „Gut, Sir. Jack, ich wäre soweit.“ „Wir wählen gleich raus, Sam.“ „Wo geht’s denn hin, Carter?“, fragte ich neugierig und mir kam eine spontane Idee. „Zum Alpha Stützpunkt, Sir. Es gibt offenbar technische Probleme mit dem Stationscomputer und derzeit sind dort nur ein paar F-302 Techniker. Also gehe ich hin und sehe mir die Sache mal an.“ „Verstehe, was dagegen wenn ich mitkomme?“ Sam sah zu Jack, der sah mich an und zog eine Augenbraue hoch. „Ich wäre gern vor dem ersten Mal mit meinen zukünftigen Untergebenen durchs Gate.“ gab ich zu. „Dann blamiere ich mich nicht vor meinen Männern, sollte ich was peinliches tun oder sagen.“ Jack grinste und gab sein okay. „Aber vorher hab ich noch was. Kommen sie zwei.“ Er führte uns in sein Büro und hob ein schwarzes Kästchen von seinem Schreibtisch. Er klappte es auf und hielt es mir hin. Darin befanden sich die beiden Rangabzeichen. Ein Stern für jede Schulter, dachte ich zumindest. „In den nächsten Tagen werden Uniformhemden und die neuen Atlantisexpedition Overalls eintreffen auf dem die Dinger aufgenäht sind. Doch bis dahin leihe ich dir meine. Carter, Sie haben die Ehre.“, erklärte er und grinsend nahm Sam den ersten Stern heraus und befestigte ihn für mich. „Warum sind deine Schwarz?“, fragte ich ihn, da mir auffiel das die beiden Sterne an seinem Kragen schwarz waren. „Überbleibsel aus meiner Zeit bei den Special Forces. Wenn ich wegen eines Ernstfalls persönlich da raus muss und keine Zeit ist zum umziehen, blinkt und blitzt so nichts.“ Nur einen Moment später waren die Rangabzeichen angebracht. „Jetzt könnt ihr zwei aufbrechen.“, sagte Jack, stellte das Kästchen zurück und verschwand als erster nach draußen in den Besprechungsraum. Dort nahm er die Treppe nach unten und während wir ihm folgten, rief er: „Walter! Den Alphastützpunkt anwählen.“ „Hier lang Sir!“, sagte Carter und führte mich durch den Kontrollraum und einen Seitengang direkt in den Torraum. „Brauche ich nichts weiteres? Wie diese Weste, die Sie tragen?“ „Nein, Sir. Der two piece Overall reicht völlig.“ Ich sah fasziniert zu, wie der innere Ring mit den Symbolen sich drehte und nacheinander die Klammern aufleuchteten. Walter gab über Lautsprecher die Anzahl der Chevrons bekannt. Bei sieben schoss eine blau-weiße Energiemasse aus dem Tor und zog sich nach ein paar Metern wieder zurück und bildete eine schimmernde, fast flüssig wirkende Oberfläche im Torring. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass ich nicht zusammengezuckt wäre oder einen unwillkürlichen halben Schritt zurück gemacht hätte. Der laute Kawoosh Sound und die plötzliche Bewegung hätte sicher jeden unvorbereiteten erschreckt. „Schon beeindruckend, nicht wahr Sir?“, kommentierte Carter schmunzelnd. Ich ließ das unkommentiert und trat fasziniert bis kurz vor dem Horizont. „Die Öffnung eines Wurmlochs hab ich mir eher wie einen Trichter vorgestellt, als wie eine flüssige Scheibe.“, sagte ich nach kurzer Betrachtung. „Um es möglichst einfach zu erklären bildet sich ein künstlicher Ereignishorizont der uns scannt während wir in subatomare Partikel zerlegt und dann durch das Wurmloch zum andern Gate gefaxt werden.“, erklärte Carter. „Der nicht wahrnehmbare Raum, zwischen dem Wurmlochtrichter und dem Ereignishorizont ist also praktisch der Scanner und das Gate das Faxgerät.“ „Wow... sie haben echt Übung im erklären für Dummies, oder?“ Carter kicherte und meinte nur: „Nach fast acht Jahren... Wollen wir?“ „Dann ab durch den Froster.“, sagte ich und trat entschlossen hindurch...
… und stolperte prompt auf der andern Seite hinaus. Jedenfalls war es für mich augenblicklich geschehen. Und anscheinend kam ich mit genau der Geschwindigkeit heraus, wie ich reinging. Ich fing mich, orientierte mich kurz um blickend und nahm rasch die paar Stufen von der Plattform, um Carter platz zu machen, die deutlich eleganter herauskam. Das Tor schloss sich direkt danach. „Solle ich nicht durchgefroren sein mit Eispartikeln?“, fragte ich etwas verwirrt, dass es mir so gut ging. „Oh, Sie haben einen unsrer ersten Missionsberichte gelesen, Sir?“, fragte Carter nach und erklärte auf mein Nicken etwas genauer: „Teal'c hätte uns schon früh darauf aufmerksam machen können, dass dies ungewöhnlich war, doch zu jener Zeit hielt er es für sicherer uns nicht darauf aufmerksam zu machen, da es keinen nennenswerten Einfluss hat. Erst als wir von Gate B nach Gate C gereist sind, fiel uns auf, das etwas nicht stimmte. Tatsächlich liegt es daran, dass wir das komplette Programm zum anwählen des Tors selbst entwickeln mussten. Im Vergleich zu den originalen DHDs, ist unser Code anfangs nur das aller Nötigste gewesen. Erst als wir das Antarctica DHD fanden konnten wir es gründlich studieren und einige Fehler beheben. Etwa die Eisbildung durch das materialisieren oder die Sicherung gegen Zeitverschiebungseffekte.“ Ein afrikanisch stämmiger Mann Anfang 30 kam auf uns zu und er nahm sofort Haltung an, als er die silbernen Sterne bemerkte und salutierte. „Rühren.“, sagte ich nur, den Gruß erwidernd. „Sir, das ist Captain Shefield.“, stellte Carter den Mann in blauem Airforce two piece vor. „Captain, das ist General Walker.“ „General, willkommen in der Alphabasis. Wenn wir gewusst hätten, dass Sie kommen, wäre der Stationscommander persönlich hier um Sie zu begrüßen.“ „Einer der Vorteile der Sterne auf der Uniform ist, dass kaum einer 'nein' sagen kann wenn man sagt: 'Ich komme mit'“, erklärte ich mein überraschendes hier sein. „Setzen wir Carter am Serverraum ab und dann führ'n Sie mich hier ein bisschen rum. Der Commander kann sicher noch etwas warten.“ „Natürlich Sir. Hier entlang.“ Der Stützpunkt war nicht gerade groß. Nur eine Hangarhalle mit einem Rollfeld und einer Start- und Landebahn davor, ein überschaubarer Lagerraum, eine kleine Halle mit ein paar Werkbänken und Maschinen für die Vor-Ort Reparatur und Wartung der handvoll F-302. Außerdem die Kantine, eine Küche, so groß wie eines kleinen Restaurants und eine kleine Krankenstation, sowie ein kleines, dafür aber anscheinend sehr eindrucksvoll ausgestattetes Labor. Überraschend, aber schnell erklärt war die großzügig dimensionierte Quarantänestation. Groß genug um die gesamte Basis zu isolieren. Denn hier her wurden alle Artefakte zur Vorabuntersuchung gebracht, bei denen man sich nicht sicher war, ob sie sonst die erde kontaminieren würden. Oh und die spartanischen Baracken sowie das Büro des Stationskommandanten und den Serverraum durfte ich natürlich nicht vergessen. Nach einem kurzen, recht belanglosen Gespräch mit besagtem Kommandanten, einen recht netten Colonel Pierce, bat ich darum draußen den Sternenhimmel zu betrachten, während ich auf Carter wartete. Denn ich entschied, dass eine außerplanmäßige Aktivierung des Gates, nur damit ich früher zurück kam, wirklich nicht notwendig war. Ich würde also bleiben, bis Carter fertig war oder der nächste planmäßige Anruf daheim fällig war. Je nachdem was früher eintrat. Um mir die Zeit zu vertreiben, pendelte ich zwischen Gate und Rollfeld hin und her, weil mein Kurzzeitgedächtnis wohl immer nur für ein oder zwei Symbole auf einmal reichte. Es war doch ein ziemlicher Spaß die Sternenkonstellationen am so gänzlich anderen Nachthimmel zu entdecken. Manchmal jedoch versorgte mich mein Hirn aus heiterem Himmel mit einem Random Fact und brachte mich auf gänzlich neue, manchmal brillante Ideen für ein Problem. Ich stoppte mitten im Hangar als mich der Geistesblitz traf. „Captain? Haben wir einen Astrophysiker in der Basis?“, fragte ich Shefield der mir mit einem gewissen Maß an Amüsement nicht von meiner Seite gewichen war, obwohl er als Wingcommander sicher wichtigeres zu tun hätte. „Lieutenant Colonel Carter ist die Einzige gegenwärtig, Sir.“ Sofort machte ich auf dem Absatz kehrt und schritt energisch zum Serverraum. „Sir, es ist noch zu früh für ein Statusupdate.“, sagte Carter ohne aufzusehen. „Oh, lassen Sie sich Zeit, Carter. Ich hab es nicht wirklich eilig. Ich hatte nur gerade eine Eingebung und wenn Sie kurz Zeit hätten meine Theorie zu widerlegen oder zu bestätigen, bin ich auch schon wieder weg und werde sie bis zur Abreise nicht wieder stören.“ Nun sah sie von ihrem Bildschirm auf und rollte amüsiert mit den Augen. „Sir, sie sind jetzt General. Ein General stört nie.“ „Und selbst wenn, würde keiner etwas sagen, wo sie es hören könnten, Sir.“, fügte Shefield amüsiert hinzu. „Nun, jedenfalls, wie weit sind wir hier von der Erde weg?“ „Etwa 640 Lichtjahre, Sir.“, antwortete Shefield. „Stimmt es also, dass wenn wir hier ein entsprechend starkes Teleskop aufstellen würden, die Erde beobachten können, wie sie vor 640 Jahren war?“ „In der Theorie durchaus. Praktisch wäre es einfacher ein Satellitenteleskop wie das Hubble im Orbit zu platzieren. Denn von hier unten müssten wir das Teleskop auf einem ganz bestimmten Breiten und Längengrad platzieren, um möglichst lange Betrachtungszeit zu ermöglichen. Schließlich sind alle Objekte im All in ständiger Bewegung.“ „Aber es wäre machbar so ein Teleskop zu bauen und Sie könnten theoretisch mit so einem Supercomputer berechnen wann und wo man es aufstellen müsste um...“, ich rechnete kurz im Kopf nach, „1375... verdammt da war nichts besonderes passiert. Aber wir könnten trotzdem sagen wir eine Luftaufnahme von Paris aus dem Jahr machen?“ „Also ein derart starkes Teleskop gibt es derzeit noch nicht, Sir.“ „Und selbst wenn, selbst das beste Teleskop nützt nichts wenn Wolken im Weg sind.“, fügte Shefield hinzu. „Aber von der Theorie her möglich... also könnten wir etwas großes durchaus beobachten wie den Einschlag des Asteroiden der die Dinosaurier auslöschte?“, fragte ich begeistert nach. „Das würden wir in der Theorie definitiv auf einem Teleskop sehen, wenn wir es genau zur rechten Zeit an genau dem richtigen Ort platzieren würden.“, bestätigte Sam doch wandte ein, als sie sah wie ich Luft holte: „Jedoch wäre es einfach nicht durchführbar. Das war immerhin vor 65 Millionen Jahren. Also müssten wir an einen Punkt im All, der sich 65 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt befindet.“ „Das klingt sogar für die schier unendlichen Weiten des Weltalls weit weg.“, gab ich zu. „Nur um ihnen dies etwas mehr in Relation zu setzten, Sir: Unsere Milkyway Galaxie hat einen Durchmesser von etwa 100000 Lichtjahren. Und Ihre Reise in die Pegasusgalaxie sind gerade einmal 3 Millionen Lichtjahre weit von der Erde weg.“, erklärte Carter weiter. „Die Asgard haben möglicherweise die Technologie mit ihren Antrieben relativ rasch nach Pegasus zu fliegen, aber die Reise würde selbst für sie mehrere Wochen oder Monate dauern. So genau wissen wir nicht wie schnell Asgardschiffe wirklich reisen können. Mit unserem derzeitigen Hyperantrieb würden wir mehrere Jahre bis Pegasus brauchen.“ „3 Jahre und 84 Tage wenn Dr. Jacksons Standort für Atlantis korrekt ist.“, präzisierte Shefield und nicht nur ich sondern auch Carter sahen ihn überrascht an. „Ich wurde heute morgen über das Ergebnis informiert, was unser Computer hier berechnet hat, als wir wissen wollten, wie lange wir mit der Prometheus oder der F-302 bei derzeitigem Stand brauchen würden, um Atlantis zu erreichen, wenn ihr euch nach einer Weile nicht meldet.“ „Mit anderen Worten, keine Rettung auf diesem Wege, wenn wir in Pegasus festsitzen.“ sagte ich prompt. „Nichts neues. Wir müssen einfach mehr ZPMs finden. Dort wie hier.“ „Ich bin sicher dass wir alles unternehmen werden um...“, setzte Shefield an. „Kommen Sie Shefield! Die Prometheus oder ein anderes Schiff für sechseinhalb Jahre losschicken um 400 Leute zu retten, die zu dem Zeitpunkt eurer Ankunft in 3 Jahren vielleicht nicht mehr da sind? Das Risiko geht keine Regierung ein. Selbst wenn es Freiwillige geben würde, die bereit sind sieben Jahre ihres Lebens für diese Rettungsaktion zu opfern und das Schiff zu bemannen. Doch danke für die Bereitschaft das Versprechen 'wir lassen niemanden zurück!' einhalten zu wollen.“ Wir gingen kurz jeder einen Moment unseren eigenen Gedanken nach, dann brachte ich uns zum Thema zurück: „Die Idee mit dem Satellitenteleskop ist trotzdem nicht so schlecht wie sich das bisher anhört. Selbst wenn durch das Gatenetzwerk oder mit der Prometheus nur ein paar tausend Jahre realisierbar wären, so könnten wir doch interessante Einblicke erhalten. Ich hab kürzlich was gelesen, dass es Methoden gibt atmosphärische Zusammensetzungen mit dem Hubble messen zu können anhand der Lichtbrechung oder so was in der Art. Da müssen klügere Köpfe als ich ran. Aber wäre schon interessant zu wissen wie die Bedingungen auf Erde und Mars vor beispielsweise 10000 Jahren waren, als wir die letzte Eiszeit hatten.“ Carter lies sich das durch den Kopf gehen und nickte dann. „Es ist zumindest Wert, dass sich ein paar Wissenschaftler dran setzen und das mal gründlich durchdenken. Vielleicht sogar die Idee als reine Gedankenspielerei an ein paar Thinktanks geben und sehen was zurückkommt. Ich werde das gerne für Sie an Area 51 weiterleiten, Sir.“ „Natürlich. Das wäre es auch schon Carter. Viel Spaß mit den Codezeilen!“ „Werde ich haben, Sir.“ Als Shefield und ich wieder am Gate waren, da kam mir auch schon die nächste Eingebung, als ich sinnierend auf die Stufen blickte: „Captain? Waren Sie zugegen, als große Mengen an Ausrüstung in diese Basis gebracht wurden?“ „Definieren sie größere Mengen, Sir.“ „Ich meine damit Dinge, die nicht getragen werden können.“ „Oh, die haben wir per Prometheus eingeflogen und dann per Ringtransporter direkt aufs Rollfeld runter gebracht und dann auf Rollpaletten hineingerollt.“ „Also nicht über das Tor. Das erklärt das Fehlen einer Rampe und die Stufen.“ „Für kleinere Sachen die von Zwei Personen getragen werden müssen, haben wir um stürze zu vermeiden eine Behelfsrampe.“ „Darf ich die mal sehen?“ Tatsächlich entpuppte die sich als Sperrholzplatte mit Stützfüßchen, sodass nichts durchbog oder die Rampe verrutschte. Definitiv etwas das ein Mechaniker in fünf Minuten McGyvert haben musste. Halbwegs zufrieden ging ich zurück zum Basiskommandanten und fragte ihn, ob wir in ein paar Tagen einige Übungen durchführen könnten. Ich erklärte ihm grob was ich plante und dann sahen wir uns den Terminplan der nächsten Tage und Wochen an. Und legten erste Zeitfenster fest, sodass ich etwas hatte, das ich direkt wenn ich zurück war, mit O'Neill besprechen konnte. Denn schließlich mussten wir unsere Übungsreisen zur Alphabasis so legen, dass dadurch nicht der Einsatzplan des Centers negativ beeinflusst wurde. Für diese Planung ging dann doch überraschend viel Zeit drauf. Carter war sogar noch vor uns fertig und musste nun auf mich warten. Wenigstens nicht sehr lange, sonst hätte ich noch schlechtes gewissen bekommen. Nach einer weiteren Reise durchs Gate ging ich zielstrebig hoch in den Besprechungsraum und gefror auf der Treppe. Denn da lief gerade eine Besprechung mit ein paar Männern, die definitiv nicht von der Erde waren, wenn man nach deren Kleidung ging. „Nur keine Scheu. Kommen Sie ruhig rauf.“, sagte einer der Aliens mit schwer zu beschreibender hallender Stimme. Also trat ich vollends hinauf und drückte den Rücken durch, ehe ich in militärischer Habachtstellung neben Jack zu stehen kam. „Guten Tag, ich hoffe ich störe nicht.“ „Keines Wegs!“, sagte O'Neill und deutete von ihnen zu mir und zurück. „Brigadier General Walker, Das sind Meister Bra'tac von den Jaffar Rebellen und Jacob Carter, beziehungsweise Selmak von den Tokra.“ „Es ist mir eine Ehre.“ „Wie viele Generäle hat euer Land denn noch?“, fragte Bra'tac verwundert nach. „Etwa 800 verteilt auf die vier Zweige: Luftwaffe, Armee, Marineinfanterie und Flotte.“, antwortete ich. „Für eine einzige Welt? So viele Köpfe an der Spitze stehen sich doch nur gegenseitig im Weg.“ „Das würden sie, Meister Bra'tac, wenn sie alle gleich viel zu sagen hätten. Jedoch hat jeder seinen eigenen Bereich. General O'Neill leitet diese Einrichtung. Ich eine gänzlich andere. Ich kann ihm sagen was ich brauche, aber es liegt in seiner Entscheidungsgewalt es mir zu gewähren oder zu verweigern. Und umgekehrt. Und wir beide haben Generäle über uns, wie Hammond, die uns sagen dürfen was das zu erreichende gemeinsame Ziel ist. Wie wir dies erreichen und wie Weit wir dabei zusammen arbeiten, das ist dann erneut unsere Entscheidung.“ „Und das funktioniert?“ „Relativ.“, meinte Jacob Carter. „Es gibt Rivalitäten und Reibereien zwischen den einzelnen Zweigen und manchmal können sich zwei Befehlshaber des gleichen Zweigs nicht leiden. Doch im großen und Ganzen funktioniert es, weil alle die Befehlskette respektieren.“ „Und falls nicht, dann gibt es genug die solche Unruhestifter aus dem Verkehr ziehen.“, meinte Jack. „Und wenn es um die Leben ihrer Soldaten geht, dann hilft man sich gegenseitig, unabhängig von Rivalitäten und Feindschaften untereinander.“, sagte Jacob und mir lag eine recht zynische Erwiderung dazu auf der Zunge, hatte mir das Basistraining doch vor Augen geführt, dass dies weiß Gott nicht so reibungslos funktionierte, wenn Leben auf dem Spiel standen. Doch da es sich hier um einen Alienverbündeten handelte, verkniff ich mir das Kommentar. „In diesem Sinne: Was kann ich für Sie tun General Walker?“, fragte Jack schmunzelnd. „Der Besuch auf der Alphabasis war sehr Aufschlussreich. Es würde sich für Übungen anbieten, um die Expedition ein bisschen einzugewöhnen. Mit der Stationsleitung habe ich bereits deren Terminplan überprüft und würde gerne sehen, wann wir die Übungen in den hiesigen Zeitplan rein schieben können.“ „Ist das nicht etwas voreilig? Derzeit hast du nur ein Platoon und das ist noch größtenteils bei Weir in der Antarctis.“ „Richtig. Deshalb haben wir erst für nächste Woche Zeiten geplant. Das gibt mir den Rest dieser Woche die restlichen Platoons auszusuchen, Weir zum zusammenpacken und mir die Übungen zu planen und vorzubereiten und all den Kram in Logistik und Werkstatt in Auftrag zu geben.“ „Klingt nach einem Plan. Sprich am besten mit Walter.“ „Mach ich, Meine Herren, einen schönen Tag noch.“, sagte ich und nahm wieder die Treppe nach unten. Erst dort realisierte ich, dass der Nachname des einen Aliens Carter war. War er mit Samantha Carter verwandt? Ich beschloss, wenn ich Zeit hatte, mir die Akten und Missionen von SG-1 noch einmal genauer anzusehen und nach Selmak in der hiesigen Datenbank zu suchen.
Also gingen die nächsten Tage mit Gesprächen und Telefonaten mit Logistik und Personalabteilung drauf. Die Vorauswahl der in Frage kommenden Platoons der Marines war tatsächlich von allen drei Problemfeldern das am leichtesten zu bewältigende gewesen. Noch am selben Tag, ich hatte morgens angerufen und gegen Mittag hatte ich bereits die erste Vorauswahl zu meinen Spezifikationen, saß ich im Flieger zu der Basis, in dem die Männer stationiert waren. Eine weitere Suche lief gerade mit den Einheiten in Übersee, also jenen in Irak und Afghanistan, für den Fall, dass ich bei den insgesamt sechs Platoons nicht genügend freiwillige finden würde. Ein Zug kam eine Stunde vor meiner Ankunft auf jener Basis erst aus einer Tour in Irak zurück. Bei diesem Platoon machte ich mir wenig Hoffnung freiwillige zu finden. Die waren sicher durch die Hölle gegangen und ich bezweifelte, dass auch nur eine Handvoll bereit wären gleich wieder auf eine Übersee Mission zu gehen. Ein Besprechungsraum wäre für zwei Kompanien nicht ausreichend groß gewesen, deshalb hatte man einfach einen Hangar leer gemacht, einen Haufen Stühle rein gestellt und ein Podium mit Pult davor aufgestellt. Ich hätte mich weggeschmissen, wenn sie auch noch eine Volleyballfeld große US Flagge dahinter aufgehangen hätten. Doch glücklicherweise blieb mir dieses peinliche Klischee erspart. Ich blieb am halb offenen Hangartor stehen und musterte die vielen, größtenteils sehr jungen Männer. Man konnte schon mit einem Blick ins Gesicht sehen, wer die Veteranen und Unteroffiziere waren. Auch der Zug, der eben erst angekommen war, war leicht zu identifizieren. Ihre Uniformen waren zwar sauber, aber man sah ihnen an, dass sie für viele Monate fern der Heimat getragen wurden. Ich selbst trug eine eilends für diesen Besuch zusammengestellte Offiziersuniform für den Alltagsgebrauch. Eine in meiner Größe so kurzfristig aufzutreiben, war nicht leicht gewesen und die passenden Abzeichen so kurzfristig zu bekommen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Also waren meine einzigen Insignien das Emblem der Marineinfanterie an der Mütze, Meine beiden Silbersterne auf den Schultern und das absolute Minimum an Badges. erneut wollten mir Jack und Spike mit ihren eigenen aushelfen, doch diesmal entschied ich mich strickt dagegen. Ich wollte keine Abzeichen, die ich mir nicht verdient hatte und schummelte beim Rang ja schon genug für mein Gewissen. „Achtung! General zugegen!“, rief ein Sergeant, der mich gerade bemerkt hatte, lautstark in der Halle. Wer saß, der Sprang auf und nahm Haltung an. Wer noch keinen Platz hatte, der eilte zu einem und nahm ebenfalls Haltung an, während ich, hoffentlich, zielstrebig zum Podium schritt. Nachdem jeder seinen Platz gefunden hatte, das Salutieren erledigt und alle wieder zum sitzen befohlen hatte, begann ich: „Ladies and Gentlemen, Sie fragen sich sicher weshalb sie hier sind, deshalb komme ich direkt zum Punkt. Sie alle sind ausgewählt für eine Expedition. Genauer gesagt als Schutztruppe für eine etwa 200 Zivilisten umfassende wissenschaftliche Expedition. Noch genauer gesagt habe ich derzeit ein Platoon und brauche noch zwei Platoons Infanterie und ein schweres Waffenplatoon für die Expedition.“ „Eine verstärkte Kompanie also?“, hakte ein Captain nach, nachdem ich ihnen kurz Zeit zum verarbeiten der Informationen lies. „Genau und wie sie sehen können, sind hier das Doppelte von dem versammelt, was ich mitnehmen kann. Zunächst einmal nehmen wir nur Freiwillige. Doch wünschenswert wäre, wenn wir ein Platoon so vollständig wie möglich mitnehmen könnten. Deshalb sind Sie hier auch mit ihrer ganzen Kompanie, Captain.“ Dieser nickte und fragte: „Wo geht’s hin Sir und für wie Lange?“ „Ich will nicht Lügen. Die Expedition ist so geheim, dass nur der President und eine Handvoll Generäle im Pentagon davon wissen. Die Airforce bringt uns hin. Doch was wir vor Ort finden, sehen wir erst wenn wir dort sind. Ebenso stellt sich erst vor Ort heraus, ob wir praktisch nach kurzem umsehen direkt wieder heim können, oder ob wir auf unbestimmte Zeit abgeschnitten sein werden. Mit andern Worten, der Trip ist ein One-Way Ticket.“ Nun ging ein Raunen durch die Menge. „Man wird hier in der Heimat daran arbeiten, ein Rückfahrticket zu ermöglichen, doch das steht in den Sternen.“ ich musste mich wirklich zusammenreißen bei dem unintended Pun nicht zu schmunzeln. „Es ist wahrscheinlicher, dass wir unsere Rückreise in die Heimat selbst erarbeiten müssen und das kann sehr lange dauern. Genauso gut, jedoch, dass wir ankommen und alles vorfinden um praktisch direkt wieder nach hause können. In dem Fall, wird das bisher für die Expedition rekrutierte Platoon vor Ort bleiben und einen dauerhaften Stützpunkt einrichten und sie alle sind schon am nächsten Tag wieder auf dem Heimweg.“ „Wie hoch ist die Chance dafür?“, wollte ein Lieutenant wissen. „Ein Münzwurf, in den Augen der Wissenschaftler. Doch ich bin zu sehr Realist um bei so etwas fundamental Wichtigem optimistisch zu sein. Also wäre meine Antwort sehr gering. Doch leider kann ich nur zu denen von Ihnen, die sich freiwillig melden, genauere Gründe nennen, warum ich persönlich eine rasche Heimkehr für sehr unwahrscheinlich halte.“ „Um das also zusammenzufassen: wir würden uns also blind auf eine Expedition begeben mit unklaren Bedingungen vor Ort sowie unbestimmter Heimreise.“, fasste der Captain für alle zusammen und nach meinem bestätigendem Nicken fragte er: „Wie sieht es mit Gefahren vor Ort aus? Irgendetwas, dass sie uns mitteilen können, das uns die Entscheidung leichter macht?“ Ich musste da selber kurz einmal nachdenken wie ich das formulierte, ohne zu viel zu sagen. „Wie Sie sagten: Wir gehen Blind rein. Dort kann alles sein: Wilde Tiere, freundliche oder feindliche Einwohner, alles zusammen oder nichts davon. Und bevor Sie nachfragen, Captain. Ich selbst rechne mit dem Schlimmsten und hoffe darauf, das wir uns alle ziemlich langweilen werden wenn wir ankommen und die Eggheads ihr Ding durchziehen.“ „Großartig. Ab in den Jungle und wenn wir nicht von Moskitos und Pumas gefressen werden, langweilen wir uns zu Tode.“, rief irgendwer von recht weit hinten und nicht nur ein Sergeant blickte verärgert und Strafen versprechend in die ungefähre Richtung. „Und das Ganze tun wir uns für unbestimmte Zeit an. Wenn wir Glück haben geht’s am nächsten Tag direkt wieder heim, wenn wir Pech haben sitzen wir Jahre fest.“, bestätigte ich seine Worte. „Wieso also überhaupt so eine Expedition? Sicher geht Ihnen allen die Frage durch den Kopf. Was ist so wichtig, dass man bereit ist 400 Personen in eine so ungewisse Situation zu schicken? Ich kann Ihnen dies nicht beantworten, bevor Sie sich nicht freiwillig gemeldet und die NDAs unterschrieben haben. Doch ich kann Ihnen versichern, dass unsere kleine Expedition bei Erfolg ebenso Einzug in die Geschichtsbücher finden wird wie die von Columbus. Das ist die Tragweite dessen, was wir zu erreichen versuchen.“ Ich sah eine Menge ungläubiger Gesichter, deshalb entschied ich mich zu sagen: „Wissen sie was? Sobald sie unterschrieben haben und das detaillierte Briefing hinter sich haben und dann immer noch denken das ich übertreibe, zahl ich ihnen 1000 Dollar.“ Die Halle lachte und der wohl älteste anwesende Sergeant, ging man nach den grauen Haaren, meinte: „Ich nehme Sie beim Wort, General.“ „Können Sie.“, sagte ich ernst und sah mich um. „Außerdem gibt es die üblichen Gefahrenzulagen und Boni für Auslandseinsätze. Ich will abschließend nicht lügen. Der Hauptgrund, warum gerade Sie alle hier sind, ist, dass sie die Einheiten mit dem geringsten Prozentsatz von Familienangehörigen sind. Die Sache ist geheimer als streng geheim und wie bei jedem potentiell tödlichem Einsatz, kommen sie vielleicht nicht wieder lebend heim. Deshalb nehmen wir bevorzugt Ledige mit möglichst wenig Familienangehörigen. Für den Extremfall, dass wir komplett verschollen gehen, wollen wir so das Leid möglichst gering halten. Wenn sie sich also für die Expedition melden, obwohl sie Familie haben, empfehle ich ehrlich mit diesen zu sein. Es wird vor dem Antritt, noch einmal ein paar Tage Urlaub geben. Bis dahin werden es ein paar äußerst stressige Wochen. Und sind wir erst einmal fort, gibt es keinen Kontakt mehr in die Heimat, bis wir zurück können. Und das ist vollkommen ungewiss. Also bereiten Sie sich und ihre Angehörigen darauf vor, dass sie womöglich nie wieder voneinander hören und sehen werden.“ Das lies ich einen Moment sacken und schloss dann: „Da wir in Zeitstress sind und die Expedition binnen eines Monats aufbrechen muss und vorher viel Training zur Vorbereitung ansteht, brauche ich noch heute Ihre Entscheidung. Sie haben...“, ich blickte auf meine Uhr „Drei Stunden sich zu beraten und hier auf diesem Klemmbrett mit Name, Rang und auf dem zugehörigen Blatt Ihrer Einheit einzutragen und somit freiwillig zu melden.“ Ich hob besagtes Klemmbrett hoch und legte es zurück auf das Pult wo auch ein Becher mit einem dutzend Kugelschreiber stand, genau so wie ich es auf dem Flug veranlasst hatte. „Das wäre alles.“, sagte ich und trat vom Podium. Auf dem Weg zum Hangartor nahm ich mit Überraschung wahr, wie bereits ein paar Männer auf das Podium zuhielten um zu unterschreiben. Gerade als ich hinaus wollte, hörte ich wie der alte Sergeant zu den Heimgekehrten trat und meinte: „Nun... nach der Scheiße im Irak bin ich der Meinung, dass es mal gut ist, wenn wir was machen, was wirklich Bedeutung hat. Keine Ahnung was die Eggheads dort wollen, wo auch immer es hingeht. Aber ich seh's dem General an, dass er es ernst meint wenn er behauptet, dass es einen großen Eintrag ins Geschichtsbuch wert ist. Ich bin alt. Und seit '82 dabei. Doch zum ersten Mal seh' ich einen mit nem Stern, dem ich glauben kann, dass es Wert ist noch einmal auf eine letzte Tour zu gehen. Ich frage euch nicht, ob ihr mitkommt, doch ich gehe. Also, für alle anderen...“ „Sparen sie sich das Gunny! Sie haben mir drüben mehr als einmal den Arsch gerettet. Wenn Sie gehen und ich bleibe hier und dann gehen sie MIA verzeihe ich mir das nie. Gehn sie, geh ich mit.“, unterbrach ihn ein Soldat und stand auf. „Also, wo müssen wir noch gleich unterschreiben, Gunny?“ Das war wohl für den Rest Ansage genug. Wie ein Mann erhoben sie sich und gingen geschlossen Richtung Pult. Einerseits war ich überrascht und gerührt, andererseits realisierte ich da die Herdenmentalität der Menschheit. Einer macht's vor und schon fühlt sich ein anderer dazu gedrängt es ihm gleich zu tun um nicht als Feigling da zu stehen. Denn kaum machten diese Veteranen geschlossen den Anfang, sah ich wie andere Trupps sich nun kurz berieten und dann ebenfalls geschlossen vor gingen. Bei dem Tempo reicht es, wenn ich in einer halben Stunde nach der Liste sehe... Also ging ich etwas essen und kam dann in den Hangar zurück. „Na endlich! Sir? Wo hin mit uns?“, fragte einer der Privates. Zu meiner Verwunderung waren noch alle da. Die meisten standen oder saßen lose in kleinen Gruppen redend beisammen. Eine größere hatte sich um eine Gruppe Kartenspieler versammelt. Das Spiel wurde bei dem Ruf unterbrochen. Ein Sergeant gab den Rufer einen Tadelnden Klaps auf den Hinterkopf. „Das ist ein General du Holzkopf! Wo sind Ihre Manieren?“ „Ich dachte die meisten von euch sind hier stationiert? Solltet ihr dann nicht Baracken haben, in die ihr zurück könnt, sobald ihr hier fertig seid?“, fragte ich die zu mir kommenden Offiziere. „Für vier Platoons stimmt das Sir. Aber meine Jungs sind noch nicht zugeteilt.“ „Und meine wurden hierfür extra aus einer andern eingeflogen.“ „Oh... das war mir nicht bekannt LT.“, gab ich dem zweiten Mann gegenüber zu. „Nennen Sie mir noch mal ihre beiden Einheitennummern und ich kümmere mich drum.“ „Ich kann in der Basisleitung hier nachfragen, Sir.“, bot der eifrige Captain an. „Sie müssen sich nicht damit aufhalten, Sir. Es wurde nur angenommen, dass es für uns direkt losgeht. Sie hatten erwähnt dass alles recht schnell gehen muss oder?“ „Erst einmal muss ich wissen wie viele sich gemeldet haben. Sind denn etwa alle schon durch?“ „Oi! Ist hier noch wer, der sich entscheiden muss?“, rief der Gunny in die Halle. „Nein Sir!“, riefen Männer aus allen Ecken zurück. Etwas chaotisch das ganze. Aber was soll's. „Dann werf' ich mal einen Blick auf die Liste.“ Mir klappte der Mund auf. Praktisch alle hatten unterschrieben. Nur drei der Offiziere und neunzehn der Unteroffiziere und Mannschaften hatten nicht unterschrieben. „Das Ganze muss noch geprüft werden, aber so wie es aussieht, habe ich meine drei Patoons.“, sagte ich in die erwartungsvollen Gesichter. „Binnen 24 Stunden werden alle, die letztendlich mitkommen, ihren Marschbefehl zum Stützpunkt erhalten, wo das besagte vollständige Briefing stattfinden wird und Sie die NDAs unterschreiben werden. Nach dem Briefing erhalten Sie noch einmal eine letzte Gelegenheit es sich anders zu überlegen und wir holen dann weitere Männer dieser Liste hier nach, bis wir die Platoons voll haben.“ Die Männer nickten verstehend. „Gut, dann sehe ich mal bei der Leitung nach, wo wir die beiden Platoons unterbringen. Gunny, kommen Sie mit?“ „Jawohl, Sir!“ Auf dem Weg durch die Basis kam ich ins Gespräch mit dem Gunny. Er war recht wortkarg, aber höflich. Tatsächlich seit der Libannon Friedensmission dabei, damals frisch 19 und Private. Also über 35 Jahre Karriere. „Wenn Sie sich für mein Platoon entscheiden, Sir, schicken Sie sie nicht ohne mich raus. Ich bin mir Bewusst, dass das meine letzte Tour war und hier nur noch ein Schreibtisch oder der Ruhestand wartet. Ich bitte Sie mich noch einmal mit raus zu nehmen.“ „Bitte gewährt.“, sagte ich prompt. „Sofern Sie mir versprechen Gunny, dass sie nicht zu begeistert zwischen eine Gefahr und unsere Jungs springen werden. Ich plane mit so vielen wie möglich wieder heim zu kommen. Egal wie lange das dauern mag. Also sein sie nicht zu eifrig im Kugelfangen. Wer passt auf die Jungs auf, wenn sie tot sind?“ „Sie Sir?“, gab er schmunzelnd zurück. „Ja, dumme Frage.“, seufzte ich theatralisch, was den Gunny grinsen lies. „Noch nicht lange General?“ „Erst seit ein paar Tagen. Extra für die Expedition und dafür hab ich ein paar Ränge übersprungen. Aber ein Komitee war der Meinung ich bin der Beste für den militärischen Teil der Expedition also habe ich auf den höchsten Rang im Expeditionsmilitär bestanden. Mein XO ist Colonel, also bin ich Brigadier General.“ „So funktioniert das normalerweise nicht.“, sagte der Gunny stirnrunzelnd. „Daran sehen Sie wie ernst und wichtig die ganze Sache ist.“, sprach ich noch einmal ernst, als wir das Hauptgebäude betraten. „Ja, das Risiko ist hoch. Aber wenn wir Erfolg haben bringt das die gesamte Menschheit nach vorne! Wir stellen zwar den Großteil der Expedition, aber vor allem die Wissenschaftler sind multinational. Die Klügsten und besten 200 Wissenschaftler der Welt, die tatsächlich Geheimhaltung ernst nehmen können.“ „Es gibt also klügere Eggheads, aber die würden den NDA nicht unterschreiben.“, schlussfolgerte der Gunny richtig. Danach fragten wir uns zum Personalmanagement durch und wiedereinmal war ich positiv überrascht wie schnell und reibungslos Mensch und Material im US Militär verschoben werden konnte. Logistik war bei denen echt eine eigene Klasse. Nachdem ich mich selbst davon überzeugt hatte, dass Welle eins und zwei gut untergebracht waren, ging es zurück zum Stargate Center. Ich war noch nicht mal halb aus dem Flugzeug raus, als auch schon ein Logistik-Offizier mich abfing und zu einem nahen Lagerhaus brachte, wo bereits die ersten Paletten MREs und anderer leicht im Militär zu bekommender Versorgungsgüter untergebracht waren. Die Offizierin konnte sich nicht die Bemerkung verkneifen dass sie seltsam fand, dass ich sowohl Sommer und Wüsten-, als auch Winterausrüstung für ein Bataillon angefragt hatte. Erst nachdem da weitere Fragen geklärt waren, konnte ich ein Fahrzeug anfragen, dass mich zurück zum Berg brachte. Dort wartete schon Walter mit weiteren Anfragen, Dokumenten und Berichten. Erst dann konnte ich mich für die Nacht zurück ziehen. Und kaum lag ich im Bett, fiel mir die Liste wieder ein. Also rollte ich mich erschöpft aus dem Bett, warf mir den Overall über und schleppte mich zurück ins mir gegebene Büro. Dort tippte ich am Computer die Namensliste der Freiwilligen ab, markierte die Bevorzugten gelb und schickte die Liste an den mir von Jack genannten Homeland Mitarbeiter und General Hammond, mit der Bitte die Männer und Frauen im Eilverfahren durch zu leuchten, sodass diese hergebracht, informiert und mittels Training auf den Einsatz vorbereitet werden konnten.
Am nächsten Tag war ich morgens mit dem Ingenieursteam des Centers beschäftigt. Es dauerte etwas ihnen meine Ideen für eine modulare Höhen und Winkel justierbare Rampe zu entwerfen, die durchs Gate getragen und auf der anderen Seite in weniger als fünf Minuten aufgestellt werden kann und ordentlich Gewicht aushielt. Immerhin sollten Rollpaletten mit mehreren hundert Kilogramm Gewicht über sie hinweg rollen und dafür durfte sie nicht zu steil sein. Außerdem war ungewiss, wie viel Platz auf der anderen Seite des Gates war, deshalb mussten Kurvenstücke geplant und getestet werden. Der Mittag ging mit weiterer Bedarfsplanung drauf und am Nachmittag musste kurzfristiges Housing für die Expeditionskompanie geplant werden. Ich wunderte mich jedenfalls nicht, warum ich ziemlich erledigt ins Bett fiel.
Irgendwann in der Nacht war die Rückmeldung von Homeland gekommen. Also bestand der nächste Morgen mit der Veranlassung der Truppenverlegung, dem Vorbereiten der Präsentation zur Einweihung ins Stargate Programms und der damit einhergehenden NDAs und einer Präsentation über die Atlantisexpedition. Während es für die Einweihung ins Programm nach sieben Jahren ein festes System gab und ein Major meinte, er könne mit Jackson zusammen den Atlantis Teil übernehmen, war ich strikt dagegen. Das waren bald meine Männer und das wollte ich mir nicht entgehen lassen, sie selbst zu informieren. Erneut fand die Einweisung so vieler Männer nicht im Berg, sondern in einem Hangar der nahen Airbase statt. Während die drei ausgewählten und teils neu zusammengelegten Platoons am Abend ihre Einführung bekamen, war ich gleichzeitig im Lagerhaus und musste dann doch etwas schlucken, als der Berg an mitzunehmender Ausrüstung seit meinem letzten Besuch deutlich gewachsen war. Das Volumen war reichlich und nicht einmal die Hälfte von dem, was noch kommen würde. Ich würde also aussieben müssen. Oder wir würden das Center praktisch leerräumen müssen, wenn wir das alles am Abreisetag auf dem Gateraum Level in den Gängen haben wollten. Wir mussten vierhundert Personen und all das Equipment da rein quetschen und dann zügig innerhalb von 38 Minuten durchs Gate bringen. Das wird ein Heidenspaß. Dann wurde ich zur Halle gerufen. Kaum stand ich vor dem Pult und blickte in die vollkommen überrollten und teils völlig überforderten Gesichter, warf ich über Bord, was ich mir als Briefing zurecht gelegt hatte. Stattdessen sagte ich grinsend in die Runde: „Hände hoch wenn ich hier wem 1000 Dollar schulde.“ Das erzielte die gewünschten Lacher. „Sie alle wissen jetzt was ein Stargate ist. Schon nächsten Montag gehen die ersten von ihnen zum ersten Mal durchs Gate zur Eingewöhnung. Spätestens bis Mittwoch Abend will ich sie alle wenigstens einmal hin und zurück haben. Die Woche drauf findet Eingewöhnung in das Equipment statt, das wir mitnehmen werden. Denn die Hauptwaffe des Programms ist die P90. Wir nehmen zwar auch einige AR's mit, doch hauptsächlich werden wir eben jene P90 mitnehmen also muss jeder von ihnen mit dieser Waffe vertraut sein. Irgendwann in dem Zeitraum treffen auch die neuen Uniformen ein, speziell für unsere Expedition designed, an die wir uns alle, das schließt auch mich mit ein, gewöhnen dürfen.“ Den Schluss sagte ich so trocken und mit gespielt übertriebener Abscheu, dass ich erneut die beabsichtigten Lacher bekam. „Darauf folgt eine Übungswoche, wo wir die Abreiseabläufe trainieren werden. Denn wir müssen alle 400 und all unsere Vorräte in weniger als 30 Minuten durch das Gate bekommen. Danach drei tage Urlaub für alle und dann geht es durchs Gate.“, erklärte ich weiter. Ich schritt zum aufgestellten Whiteboard und zeichnete einige Punkte galaxieförmig auf die linke Hälfte des Boards und begann sie zu verbinden. Dabei stellte ich mich so, dass die Männer sehen konnten, was ich tat und erklärte dabei: „Das Gate erlaubt es uns praktisch überall hin zu springen, wo sich ein Gate befindet.“ Ich wandte mich allen zu und blickte sie ernst an. „Das Volk, welches dieses unglaubliche Netzwerk erschuf und von dem wir abstammen, hat die Erde und unsere Galaxie vor vielen tausend Jahren verlassen. Und zwar nach neusten Erkenntnissen hier hin.“ Jetzt zeichnete ich in die rechte Hälfte eine weitere Galaxie und zog eine Linie zwischen beiden. „Die Pegasus Galaxie. Sie liegt etwa drei Millionen Lichtjahre entfernt. Eine Strecke so weit weg, dass unser gegenwärtig bestes Raumschiff 3 Jahre und drei Monate brauchen würde um die Heimat der Ancients zu erreichen. Zwischen Gates in der Milkyway zu reisen ist kein Problem. Das schafft das hiesige Stromnetz mühelos. Doch ein Gate nach Pegasus öffnen? Dafür würde nicht einmal das ganze Stromnetz der Erde reichen. Doch glücklicherweise haben wir eine Batterie der Ancients. Die ist zwar fast leer, reicht aber für einmal aufbauen. Deshalb müssen wir zügig und in einem Rutsch durch, denn ein zweites Mal aufmachen ist nicht. Wir hoffen auf der anderen Seite die Stadt der Ancients und lebende Ancients vorzufinden. Im besten Fall können wir also die Wissenschaftler da lassen und direkt wieder heim. Doch wahrscheinlicher ist, dass die Stadt Atlantis seit Jahrtausenden verlassen ist. Oder dass wir durchgehen weil wir denken es ist Atlantis, doch es ist nur ein weiterer Außenposten. In dem Fall müssen wir erkunden was wir finden. Dort neue Batterien der Ancients finden, um nach Hause zurück zu kehren. Hier wird man das selbe tun. Batterien suchen um mit uns Kontakt aufnehmen zu können und Vorzugsweise noch eine weitere Batterie, die sie durch schicken können. Doch das ist Wunschdenken. Wir gehen durch in dem Wissen, dass wir drüben selbst welche finden müssen. Mit der andauernden Bedrohung durch die Goa'uld Systemlords ist es unwahrscheinlich, dass man hier rasch welche finden wird. Wir planen also genug durchs Gate zu bringen, dass wir vor Ort langfristig bleiben können, bis wir dort die Mittel zur Heimreise finden werden. Ja, es ist alles ziemlich ungewiss, aber wir bereiten uns so gut es geht darauf vor. Und ich wiederhole noch einmal wie wichtig diese Expedition ist: Wir reisen in die Heimatgalaxie der Gatebauer! Das wissen was wir dort finden können wird uns jahrhunderte in der Forschung voranbringen. Das ist es wert. Nichts was die Menschheit bisher vollbracht hat war bedeutender als der erste Sprung in eine ganz neue Galaxie und die Etablierung einer Forschungskolonie in dieser. Also, seid ihr dabei? Kommt ihr mit mir durchs Gate?“ Der Gunny sprang auf und salutierte. „Auf mich können Sie zählen, Sir!“ „Mich auch!“ „Bin dabei!“ Und schon stand die ganze Truppe salutierend und ich hab mich in meinem ganzen Leben noch nie so gut gefühlt wie jetzt.